Weltcup-Finale in Omaha Reiter trotz Sprung nach vorne nicht glücklich

Omaha (dpa) - Im Stechen platzte der Traum von der großen Aufholjagd. Den Reitern Marcus Ehning und Guido Klatte gelang zwar am zweiten Tag des Weltcup-Finales in Omaha ein Sprung nach vorne - doch richtig glücklich sahen beide nicht aus.

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„Wie es im Stechen so ist, ich musste halt alles riskieren“, kommentierte Ehning seine beiden Abwürfe in der entscheidenden Runde mit Pret A Tout: „Schade!“ Und auch Klatte sammelte nach einer Verweigerung mit Qinghai insgesamt acht Strafpunkte.

Der erst 21 Jahre alte Klatte ist vor der letzten der drei Teilprüfungen am Sonntag bester deutscher Starter und liegt auf Rang fünf der Zwischenwertung. Der 42 Jahre alte Ehning verbesserte sich auf Platz neun. „Schön, dass wir zumindest zwei im Stechen hatten“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker.

Durch die Fehler vergaben die beiden Springreiter eine noch bessere Ausgangsposition bei der inoffiziellen Hallen-Weltmeisterschaft im US-Bundesstaat Nebraska. Ein Platz auf dem Treppchen ist allerdings immer noch möglich, weil am Sonntag noch zwei schwere Runden folgen.

Es führt weiter der US-Amerikaner McLain Ward, der mit Azur auch das Springen am Freitagabend mit der schnellsten Runde des Stechens gewann. Ward hat drei Punkte Vorsprung auf den Belgier Gregory Wathelet, der mit Forlap Zweiter ist.

„Marcus hat es riskiert“, sagte der Bundestrainer zu Ehnings Ritt im Stechen. Ehning ritt auf Angriff und musste das Risiko mit zwei Fehlern bezahlen. Der dreimalige Weltcupsieger aus Borken durfte zumindest mit seinem zuvor fehlerfreien Auftritt im Normalparcours zufrieden sein. „Ich konnte nur aufholen und hatte nichts zu verlieren“, sagte der Reiter, der nach dem ersten Tag nur auf Platz 16 lag.

Bester deutscher Reiter ist weiterhin der jüngste Starter. „Er kann mit dem Erreichten schon zufrieden sein“, sagte Becker über den 21-Jährigen Klatte, der bei seinem ersten Weltcup-Finale nur sieben Punkte hinter dem führenden Ward liegt. „Er springt gewaltig“, sagte der Nachwuchsmann aus Lastrup über seinen Wallach. Obwohl er im Stechen „nicht das letzte Risiko“ ritt, verweigerte Qinghai.

Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Chiara und Markus Brinkmann (Herford) mit Dylon kassierten schon im Normalparcours je acht Strafpunkte und verpassten das Stechen. Sie liegen auf den Plätzen 24 und 25. Der in den USA lebende Christian Heineking fiel auf Rang 29 zurück und verzichtet wie Beerbaum auf einen Start am Sonntag.

„Die Reise hätte ich mir vielleicht schenken können“, kommentierte Beerbaum, der auf seinen angeschlagenen Casello verzichten musste. „Chiara war noch nie das große Hallen-Pferd“, sagte der Routinier bei seinem 21. Finale.

Zufriedener war Final-Debütant Brinkmann. „Das ist Sport, es geht nicht immer nach oben“, sagte der einzige Amateur im deutschen Quintett. „Wir machen jetzt weiter und arbeiten an unseren Schwächen“, kündigte Brinkmann an.