Tony Martin hat die Tour de France verletzungsbedingt nach nur sechs Etappen als Gesamtführender beenden müssen.

Der 30 Jahre alte Radprofi konnte die Frankreich-Rundfahrt wegen eines offenen Schlüsselbeinbruchs nach einem Sturz am Donnerstag kurz vor dem Ziel in Le Havre nicht fortsetzen.

Noch am Abend ging der Flieger nach Hamburg, wo er in der Nacht im BG-Unfallkrankenhaus operiert wurde.

Das Malheur ereignete sich weniger als 1000 Meter vor dem Ziel in Le Havre, als er auf seine linke Schulter krachte.

Eskortiert von Teamkollegen quälte sich Martin mit großen Schmerzen bis ins Ziel.

"Ich wollte mir die Möglichkeit offen halten, noch an den Start zu gehen", erklärte Martin, der aber schon ahnte, dass etwas gebrochen ist.

Zu gern wäre er nochmal in Gelb gestartet. Der 30-Jährige verteidigte seine Spitzenposition mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Christopher Froome erfolgreich, weil er innerhalb der Drei-Kilometer-Marke zu Fall kam.

Wenig später war mit dem verkündeten Rückzug die Führung aber dahin.

Es war eine verrückte Tour für den Wahl-Schweizer, der beim Auftakt-Zeitfahren die erste Chance auf sein erstes Gelbes Trikot um fünf Sekunden verpasst hatte. Am zweiten Tag fehlten noch drei Sekunden. Nach der dritten Etappe war er nur noch eine Sekunde entfernt. Am vierten Tag klappte es dank seines famosen Sieges in Cambrai. Am fünften Tag verteidigte er sein Gelbes Trikot und am sechsten kam er zu Fall.