Andrea Petkovic: „Jetzt will ich auch mehr“
New York (dpa) - Fragen an die Tenniisspielerin Andrea Petkovic nach dem Viertelfinal-Einzug bei den US Open.
Beim Achtelfinal-Sieg gegen Carla Suarez Navarro wurde es am Ende noch einmal knapp. Warum?
Petkovic: „Ich habe mich beim 5:1 zu sehr entspannt und auf der Gegenwindseite das Break bekommen. Ich habe das letzte Spiel dann super-tough gespielt, sie musste für jeden Punkt arbeiten.“
2010 waren Sie bei den US Open in Ihrem ersten Grand-Slam-Achtelfinale und sind glatt ausgeschieden. In diesem Jahr haben sie als einzige Spielerin die Viertelfinals bei drei Grand-Slam-Turnieren erreicht. Was hat sich getan?
Petkovic: „Nach dem vorigen Jahr habe ich an mich geglaubt. Ich habe meine Pläne geändert, ich erwarte, zwei Wochen bei einem Grand-Slam-Turnier zu bleiben. Ich habe vor den Grand Slams zu viele Turniere gespielt, weil ich nicht erwartet habe, zwei Wochen zu bleiben. Ich habe harte Matches verloren, die ich nicht hätte verlieren dürfen. Ich bin unter Druck zerbrochen, ich bin in Schlüsselmomenten zerbrochen. Das passiert nicht mehr.“
Warum nicht?
Petkovic: „Ich habe einen Weg gefunden, mit den gestiegenen Erwartungen klarzukommen. Ich fühle mich mehr angekommen auf der Tour, es ist Alltag geworden. Ich weiß, was in dieser Tennis-Welt passiert und sage nicht mehr: Guck mal, da ist Nadal, da ist Roger - ich gucke mal, was der isst.“
Genießen Sie jetzt das Viertelfinale gegen Caroline Wozniacki?
Petkovic: „Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal in ein Match gegangen bin, um es zu genießen. Ich will jedes Match gewinnen. Dreimal Viertelfinale bei einem Grand Slam ist super, und ich freue mich darüber, aber jetzt will ich auch mehr. Ich weiß nicht, ob das jetzt hier schon passiert.“
Wie müssen Sie denn gegen Wozniacki spielen, um zu gewinnen, wie Ihnen das in Miami in diesem Jahr schon gelungen ist?
Petkovic: „Sie ist eine sehr harte Gegnerin. Man muss für jeden Punkt arbeiten, man muss am Limit spielen, um sie zu schlagen. Das werde ich versuchen. In Miami habe ich sehr solide gespielt und jeden Punkt mit hoher Intensität gespielt. Ich habe keine Geschenke verteilt. Wenn man nur einen kleinen Durchhänger hat, kann es einen das Match kosten. Das macht sie so stark.“
Was macht denn Ihr lädiertes rechtes Knie?
Petkovic: „Der Wetterumschwung hat meinem Knie nicht gerade gut getan. Ich habe beim Einspielen kurz gezweifelt. Ich habe mich dann sehr gut bewegt, nur drei, vier Punkte nicht. Aber das darf nicht sein, das reicht dann nicht mehr.“
Nur in Wimbledon hat es dieses Jahr nicht so gut geklappt. Warum läuft es jetzt besser?
Petkovic: „In Wimbledon habe ich nur auf die Resultate geachtet. Auf der US-Tour habe ich mich auf mein Spiel konzentriert. Das ist der Weg nach oben.“
Ist es Ihr größter Wunsch, am kommenden Freitag zu Ihrem 24. Geburtstag noch in New York zu sein?
Petkovic: „Ich hoffe es so sehr. Das wäre das schönste Geburtstagsgeschenk, wenn ich am 9. September noch hier bin. Das wäre super.“