Haas heiß auf nächsten Halle-Titel - Nadal sagt ab
Halle (dpa) - Tommy Haas ist heiß auf die Titelverteidigung im westfälischen Halle, Rafael Nadal lässt den deutschen Rasenklassiker in diesem Jahr dagegen aus.
Mit der Absage des spanischen Sandplatzkönigs mussten die Veranstalter der Gerry Weber Open eine bittere Nachricht hinnehmen. Nadal legt nach den Strapazen bei den French Open, wo er am Sonntag das Finale gegen seinen Landsmann David Ferrer bestritt, eine Pause ein.
„Nach diesen letzten Monaten und all den Spielen, die ich zu spielen hatte, haben mir meine Ärzte empfohlen, dass ich nach Roland Garros eine Pause einlegen soll“, erklärte der Mallorquiner.
Haas rückt damit noch mehr in den Fokus. Mit seinem eindrucksvollen Comeback hat sich der 35-Jährige auf der Zielgerade seiner Karriere zum Publikumsliebling entwickelt. Dass die deutsche Nummer eins in Halle zusammen mit dem Schweizer Roger Federer auch noch im Doppel antritt, verleiht der Veranstaltung zusätzlichen Glanz. „Ich wäre ja schön blöd, wenn ich da Nein sagen würde“, meinte Haas, nachdem ihn der 17-malige Grand-Slam-Turnier-Gewinner gefragt hatte.
Der gebürtige Hamburger freut sich nach seinem Viertelfinal-Aus beim Sandplatz-Grand-Slam in Paris auf die anstehende Rasen-Saison. „Man ist begeistert wie ein kleiner Junge, wieder auf Rasen zu sein“, sagte Haas in Halle, wo er von Montag an die Titelverteidigung anstrebt. „Ich bin schon stolz darauf, die Möglichkeit zu haben, meinen Sieg von 2012 hier zu wiederholen“, sagte Haas. Am Sonntag setzte er auf dem „Walk of Fame“ unweit des Stadions seinen Stern für den Triumph im Vorjahr ein.
Beim mit 779 665 Euro dotierten ATP-Turnier hat er zum Auftakt ein Freilos. In der zweiten Runde trifft er dann frühestens am Mittwoch auf den Sieger des Duells zwischen Marcos Baghdatis aus Zypern und dem Letten Ernests Gulbis. „Das ist eine schwere Auslosung, aber auf diese Art von Herausforderungen freut man sich ja auch“, meinte Haas. Insgesamt stehen in Halle neun deutsche Tennisprofis im Hauptfeld, darunter Mitfavorit Philipp Kohlschreiber, der zunächst gegen Carlos Berlocq aus Argentinien spielt.
Nadal gönnt seinem lange verletzten Knie dagegen erst einmal ein bisschen Ruhe. „Wir wissen alle, dass der Übergang auf Rasen nicht einfach ist, und nach diesen anstrengenden Monaten muss ich meine Turnierplanungen anders angehen“, betonte der 27-Jährige. Für den Weltranglisten-Vierten rückt der Hamburger Mischa Zverev ins Hauptfeld der einzigen Herren-Rasenveranstaltung in Deutschland. Der 25-Jährige erhielt von Turnierdirektor Ralf Weber eine Wildcard und trifft in der ersten Runde auf den Belgier David Goffin.