Kaputte Tennisprofis: US Open mit Aufgaberekord

New York (dpa) - So angeschlagen waren die Tennisprofis noch nie bei einem Grand-Slam-Turnier: Bei den US Open haben schon bis Samstag 14 vor dem Matchball aufgegeben - ein Rekord.

Venus Williams war außerdem eine von zwei Spielerinnen, die gar nicht erst antraten. Andere spielen trotz Blessuren, so wie Andrea Petkovic mit Kniebeschwerden und Julia Görges trotz Rückenproblemen. „Oh Gott, was für eine Invalidentruppe“, juxte Petkovic vor dem Doppel der beiden.

Die Ursachen für die Malaisen sind vielfältig. Der Ire Conor Niland klagte über eine Lebensmittelvergiftung, die Amerikanerin Jamie Hampton über einen Hitzekollaps, die Japanerin Misaki Doi über Krämpfe. Die Schultern, zuletzt auch eine Sorge für Novak Djokovic, waren der häufigste Grund, außerdem zwickten Bauchmuskeln oder Oberschenkel. Beim Umknicken leiden Knöchel und Bänder.

Den bisherigen Rekord an Aufgaben bei Grand Slams teilten sich Wimbledon 2008 und die Australian Open 2003 mit jeweils zwölf. Petkovic nannte die knüppelharte US-Hartplatzsaison als möglichen Grund für die neue Bestmarke. Roger Federer meinte, manche hätten vielleicht zu viel gespielt, andere vielleicht schon mit einer Verletzung. „Ich bin geschockt von den vielen Aufgaben. Ich würde es immer versuchen, man weiß nie, was passiert“, sagte der Schweizer.