Kohlschreiber und Monaco im Düsseldorfer Viertelfinale
Düsseldorf (dpa) - Tennis-Profi Philipp Kohlschreiber ist als Topgesetzter bei den Düsseldorf Open mühelos ins Viertelfinale gestürmt. Das erhoffte deutsche Duell mit Rastaman Dustin Brown fällt aber aus.
Der 30-Jährige aus Augsburg bezwang in seinem Auftaktmatch im Achtelfinale den Russen Teimuras Gabaschwili deutlich mit 6:3, 6:1. Anschließend ging der Deutsch-Jamaikaner Brown gegen den kroatischen Qualifikanten Mate Delic sang und klanglos mit 3:6, 0:6 unter.
Kohlschreiber dominierte seine Partie gegen den Weltranglisten-60. fast nach Belieben und brachte den ersten Satz nach zwei Breaks in 33 Minuten nach Hause. Im zweiten Durchgang nahm die deutsche Nummer zwei seinem Gegner gleich das erste Aufschlagsspiel ab und beendete das Match nach etwas mehr als einer Stunde.
„Ich bin sehr zufrieden. Ich war von Anfang an sehr konzentriert, habe aggressiv und solide gespielt“, bilanzierte Kohlschreiber nach seinem vielversprechenden Auftritt vor rund 2000 Zuschauern gelöst und locker. Seit etwa vier Wochen bereite ihm sein lädierter Schlagarm, in dem sich Kalk abgelagert hatte, keinerlei Probleme mehr. „Ich bin komplett schmerzfrei. Das ist für mich ein ganz neues Glücksgefühl.“
Auch den „Quasi-Rauswurf“ aus dem deutschen Davis-Cup-Team durch Kapitän Carsten Arriens hat der Weltranglisten-29. längst abgehakt. Er schaut lieber nach vorn. „Ich kann Carstens Argumente verstehen, habe keine Probleme mit ihm. Er will lieber mit Jüngeren ein neues Team aufbauen. Ich habe immer gern und auch ganz gut für Deutschland gespielt und will die schönen Zeiten in Erinnerung behalten“, sagte Kohlschreiber.
In der Runde der letzten Acht kommt es am Donnerstag aber nicht zum erhofften Kräftemessen mit Brown. Stattdessen muss sich Kohlschreiber mit dem Kroaten Delic beschäftigen. „Delic kenne ich überhaupt nicht, über ihm kann ich nichts sagen“, meinte Kohlschreiber, der aus deutscher Sicht der letzte Hoffnungsträger des Turniers ist.
Seine tolle Form wenige Tage vor dem Beginn der French Open in Paris bestätigte Titelverteidiger Juan Monaco aus Argentinien auch in seinem zweiten Match im Rochusclub. Nach dem glatten Auftaktsieg gegen Benjamin Becker hatte der 30 Jahre alte Sandplatzspezialist beim klaren 6:1, 6:2 gegen den an Nummer zwei gesetzten Spanier Marcel Granollers keine Mühe. „Es ist nie einfach gegen Marcel, er ist defensiv sehr stark. Heute habe ich mich aber wieder sehr gut bewegt und mit viel Selbstvertrauen gespielt“, sagte Monaco, der im Viertelfinale auf den Aufschlag-Riesen Ivo Karlovic trifft.
Den Fight des Tages lieferten sich bei schwül-warmer Witterung der Österreicher Jürgen Melzer und der Portugiese Joao Sousa. Linkshänder Melzer kommt nach seiner langen Verletzungspause immer besser in Schwung und setzte sich in einem knapp zweieinhalbstündigen Krimi dank seines großen Kampfgeistes mit 7:6, 4:6, 6:4 durch.
„Es war ein sehr enges Match. Joao ist sehr laufstark und hat wenig Fehler gemacht. Ich bin froh, dass ich mich in so einem harten Spiel am Ende durchsetzen konnte“, meinte der Österreicher. Der auf ATP-Platz 59 abgerutschte Melzer bekommt es im Viertelfinale nun mit dem tschechischen Tennis-Talent Jiri Vesely zu tun.