Lösbare Aufgaben für deutsche Tennis-Profis
London (dpa) - Andrea Petkovic und Julia Görges haben gute Aussichten, ihren Aufschwung auch in Wimbledon fortzusetzen. Bei der Auslosung zum dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres erwischten die beiden deutschen Tennis-Stars lösbare Auftaktaufgaben.
Die Weltranglisten-Elfte Petkovic bekommt es zunächst mit der Ungarin Greta Arn zu tun, Görges spielt zum Start gegen die Spanierin Anabel Medina Garrigues. Auch Birmingham-Siegerin Sabine Lisicki bekam mit der Lettin Anastasija Sewastowa eine Gegnerin zugeteilt, die die Berlinerin schlagen kann.
Bei den Herren hatte Philipp Petzschner dagegen Pech. Der Bayreuther, der im vergangenen Jahr auf dem „heiligen Rasen“ von Wimbledon im Doppel mit seinem österreichischen Partner Jürgen Melzer triumphiert hatte, spielt in der ersten Runde gegen den an Nummer fünf gesetzten Schweden Robin Söderling. Der an Nummer 20 notierte Florian Mayer spielt gegen den britischen Wild-Card-Inhaber Daniel Evans, Halle-Sieger Philipp Kohlschreiber bekommt es mit dem Usbeken Denis Istomin zu tun.
Tommy Haas trifft bei seiner Wimbledon-Rückkehr in der ersten Runde auf den Luxemburger Gilles Muller, gegen den er 2008 bei den US Open in der zweiten Runde eine empfindliche Fünf-Satz-Niederlage kassiert hatte. Insgesamt sind bislang elf deutsche Herren und sechs Damen für das Rasenspektakel in der englischen Hauptstadt qualifiziert, nachdem sich die Neumünsteranerin Mona Barthel wie schon bei den French Open über die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft hatte.
Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner bezeichnete die Lose für die deutschen Damen als „machbar, aber unangenehm“. Vor allem Petkovic-Gegnerin Arn, die bis 2007 noch für Deutschland spielte, sei besonders auf Rasen nicht zu unterschätzen. „Insgesamt traue ich Petko, Jule und Sabine aber allen Dreien zu, die zweite Woche zu erreichen“, sagte Rittner. Vor allem Lisicki, die für das Turnier eine Wildcard bekam, strotze nach dem zweiten Turniersieg ihrer Karriere in Birmingham vor Selbstvertrauen. „Sie ist auf jeden Fall für viele eine sehr unangenehme Gegnerin.“
Petzschner zeigte sich nach dem „Hammerlos“ Söderling dagegen leicht geknickt. „Da hätte es mich besser treffen können“, meinte der Franke, der gesundheitlich aber wieder auf dem Weg der Besserung ist. „Der Rücken ist nicht gut, aber okay. Bis Dienstag sollte es gehen“, sagte Petzschner, der zuletzt beim Turnier im westfälischen Halle im deutschen Endspiel gegen Kohlschreiber verletzt aufgeben musste.
Titelverteidiger Rafael Nadal bekam ebenfalls knifflige Gegner zugelost. Bereits in der dritten Runde könnte der Weltranglisten-Erste auf das kanadische Aufschlagwunder Milos Raonic treffen. Für Aufsehen sorgte zudem die Neuauflage des Erstrundenduells zwischen John Isner and Nicolas Mahut.
Beide standen sich im vergangenen Jahr ebenfalls in der ersten Runde gegenüber. Im längsten Match der Tennis-Geschichte setzte sich der Amerikaner Isner nach 11:05 Stunden mit 6:4, 3:6, 6:7 (7), 7:6 (3), 70:68 durch. Die Partie dauerte drei Tage. „Dass die Beiden wieder in der ersten Runde aufeinandertreffen ist das Verrückteste, was ich im Tennis je erlebt habe“, meinte die britische Sieghoffnung Andy Murray.