Mit 44 ist Schluss: Muster kümmert sich um Familie

Wien (dpa) - Zum Abschied hatte selbst der große Kämpfer Thomas Muster ein paar Tränen in den Augen. „Es war sehr emotional. Ich habe schon Stunden vor dem Match immer wieder Anfälle der Rührung gehabt“, sagte der 44-Jährige nach seinem letzten Tennisspiel auf der ATP-Tour.

64 Minuten lang holte der Österreicher gegen seinen 26 Jahre jüngeren Landsmann Dominic Thiem in der Wiener Stadthalle noch einmal alles aus sich heraus. Dann standen die 2:6, 3:6-Erstrundenniederlage und das Ende seiner Karriere fest.

„Es war ein wunderschöner Tennisabend mit tollem Publikum, einer tollen Atmosphäre“, sagte der French-Open-Sieger von 1995. 7500 Fans feierten ihr Idol noch einmal wie zu dessen Glanzzeiten, in denen Muster 44 Titel gewann und 1996 sogar die Nummer eins der Tennis-Welt wurde. „Ich hätte vielleicht ein bisschen besser spielen können, aber ich glaube, dass das heute nicht so entscheidend war“, sagte Muster - und nahm seine letzte Niederlage gelassen.

In Zukunft will er nur noch auf der Champions Tour der Senioren spielen, sich ansonsten um die Familie kümmern. „Es gibt in unserer Familie einen Krankheitsfall, der sehr nahegehend ist, und daher ist mir das jetzt wichtiger“, sagte Muster, der 2010 sein Comeback gewagt hatte. „Ich bereue es nicht. Es war noch einmal eine tolle Zeit.“