Moore-Rücktritt als Turnierdirektor nach Macho-Attacke
Indian Wells (dpa) - Raymond Moore hat nach seiner Macho-Attacke die Konsequenzen gezogen und seinen Posten als Direktor des Tennisturniers von Indian Wells niedergelegt. Seine Aussagen über die Bedeutung des Damen-Tennis im Vergleich zu den Herren hatten für große Empörung gesorgt.
Einige Stunden später teilte Moore seine Rücktritts-Entscheidung dem Besitzer der BNP Paribas Open, Larry Ellison, mit. „Ich kann seine Entscheidung vollkommen verstehen“, meinte Ellis in einem Statement auf der Turnier-Homepage in der Nacht auf Dienstag.
„Vor fast einem halben Jahrhundert begann die historische Kampagne von Billie Jean King für die Gleichberechtigung der Frauen im Tennis. Was folgte, ist ein andauernder, über Generationen gehender Prozess, Frauen und Männer im Sport gleichzubehandeln“, betonte Ellison. Er verwies dabei voller Stolz darauf, dass beim Turnier in Indian Wells und anderen Major-Turnieren Damen und Herren das gleiche Preisgeld bekommenden würden.
Moore, geboren im südafrikanischen Johannesburg und mittlerweile 69 Jahre alt, hatte gesagt: „Wenn ich eine Spielerin wäre, würde ich jeden Abend auf die Knie gehen und Gott dafür danken, dass Roger Federer und Rafael Nadal geboren wurden. Denn die haben diesen Sport getragen.“
Moore selbst hatte es in seiner Karriere bis auf Rang 34 der Weltrangliste geschafft. Von 1983 bis 1985 war Moore Präsident der ATP gewesen, dem Herren-Verband im Tennissport.
Bei seinen Ausführungen am Sonntag hatte er auch noch gesagt, dass sich die Internationale Vereinigung der Tennis-Spielerinnen, WTA, lediglich „im Schlepptau der Männer“ befinde und keine eigenen Entscheidungen treffe.
ATP-Chef Chris Kermode hatte die Aussagen als „abfällig und geschmacklos“ verurteilt. WTA-Boss Steve Simon bezeichnete Moores Kommentare als „enttäuschend und alarmierend“.
„Wir Frauen sind einen langen Weg gegangen und sollten niemals vor irgendjemanden auf die Knie fallen“, hatte die im Finale von Indian Wells unterlegene Serena Williams gesagt. „Er liegt auf so vielen Ebenen falsch. Jeder Spieler, vor allem die Top-Leute, tragen zu unserem Erfolg bei“, hatte die zwölfmalige Grand-Slam-Siegerin Billie Jean King auf Twitter geschrieben.