ATP-Turnier in München Routinier Kohlschreiber souverän weiter - Marterers Coup

München (dpa) - Philipp Kohlschreiber ist beim ATP-Turnier in München souverän in das Viertelfinale eingezogen und hat die Hoffnungen der bayerischen Tennisfans auf ein Traumfinale gegen Alexander Zverev genährt.

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Der Augsburger fertigte dessen Bruder Mischa mit 6:2, 6:2 ab und ist nur noch zwei Erfolge vom sechsten Endspiel am Aumeisterweg entfernt - dreimal ging der Rekordsieger bislang als Champion der BMW Open vom Platz. In der aktuellen Form gehört der Routinier erneut zu den ersten Anwärtern auf das Preisgeld von knapp 86.000 Euro, einen schicken Sportwagen und eine Sieger-Lederhose.

„Ich habe gut gespielt, toll angefangen, war sehr dynamisch und druckvoll, habe ihn am Anfang ein bisschen den Schneid abgekauft und dann nichts mehr anbrennen lassen“, resümierte Kohlschreiber. Gleich viermal nahm er dem Hamburger in 68 Minuten den Aufschlag ab und trifft nun auf den an zwei gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut.

Zuvor hatte Maximilian Marterer mit einem 6:4, 6:2-Sieg über den Weltranglisten-16. Diego Schwartzman überrascht. Er ist der vierte Deutsche im Viertelfinale der Sandplatzveranstaltung in München. Sein Trainings-Kollege habe „einen Monstersieg errungen“, lobte danach Kohlschreiber und meinte: „Er muss weiter an sich glauben.“

Topfavorit Alexander Zverev hatte sich vor Turnierbeginn ein Finale gegen seinen Bruder Mischa gewünscht - nun muss er alleine die Familienehre retten. Am folgenden Tag kämpft der Dritte der Weltrangliste gegen Jan-Lennard Struff um den Einzug ins Halbfinale. „Das ist ein unangenehmer Gegner. Es wird nicht leicht, und das weiß er auch“, prognostizierte Bundestrainer Michael Kohlmann, der die großgewachsenen Profis zuletzt beim Davis Cup in Spanien trainierte. Der Coach findet, Struff sei reif für den ersten Turniersieg. „Der Erfolg ist greifbar nah und kann noch in diesem Jahr passieren.“

Kohlmann ist nicht nur als Beobachter bei den BMW Open, sondern betreut auch seinen Schützling Marterer. Dieser hatte mit dem Erfolg über Schwartzman zum zweiten Mal ein Viertelfinale eines ATP-Turniers erreicht. „Das war bei weitem mein bestes Ergebnis“ sagte er. Der Nürnberger hatte noch nie einen Gegner aus der Weltranglisten-Region von Schwartzman besiegt, die Nummer 16. „So einen Top-Mann schlägt man nicht alle Tage“, lobte Coach Kohlmann den 73. des Rankings.

So deutlich habe sich der Sieg auf dem Platz aber nicht angefühlt, meinte Marterer. „Ich musste um jedes Aufschlagspiel kämpfen“, sagte er. Nun geht es gegen den Ungarn Marton Fucsovics, der sich 7:6 (7:5), 6:1 gegen Marco Cecchinato aus Italien behauptet hatte. „Ich werde versuchen, da weiterzumachen, wo ich aufgehört habe“, kündigte Marterer an. „Er ist bereit für mehr“, meinte Trainer Kohlmann.