Tennisstars kämpfen gegen die Hitze - „Es war brutal“

Melbourne (dpa) - Angelique Kerber kam ganz schön ins Schwitzen. Dabei hatte die deutsche Nummer eins noch Glück. Sie saß im Schatten und musste lediglich Autogramme schreiben. Den meisten anderen Tennisprofis ging es da am Donnerstag bei den Australian Open schon deutlich schlechter.

Sie mussten am bislang heißesten Tag während des ersten Grand-Slam-Turniers in Melbourne auf den Court, wo phasenweise extreme Bedingungen herrschten. 40,8 Grad zeigte das Thermometer gegen 16.30 Uhr Ortszeit an, als sich Daniel Brands in der Rod Laver Arena noch tapfer gegen den Lokalmatadoren Bernard Tomic wehrte.

„Es war schon brutal“, gestand der Deggendorfer, der fast drei Stunden lang in der Hitze gegen das Ausscheiden ankämpfte. Groß etwas machen könne man im Vorfeld dagegen nicht, meinte Brands. „Viel trinken“, das sei das einzige gewesen, was er gemacht habe. „Und eine Mütze tragen.“

Die Favoriten hatten es angesichts der Sauna-Temperaturen deshalb auch besonders eilig. „Ich wollte mein Spiel schnell gewinnen“, gestand die Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka. Der Plan der Weißrussin ging auf, sie benötigte für ihren 6:1, 6:0-Erfolg gegen die Griechin Eleni Danilidou lediglich 55 Minuten.

Schlimmer dran waren da der Australier James Duckworth und Blaz Kavcic aus Slowenien. Die Beiden schlugen sich bei 40 Grad 4:52 Stunden lang die Bälle um die Ohren. Wichtigster Mann auf Show Court drei war am Ende der Physiotherapeut. Abwechselnd massierte er die Waden von Duckworth und Kavcic, phasenweise sah es so aus, als sei es nur die Frage, welcher der beiden Spieler als erster aufgeben würde.

„Es war verdammt schmerzvoll. Ich denke, ich habe ein paar Kilo verloren“, sagte Duckworth. „Meine Füße haben bei jedem Sprint gebrannt“, meinte der 20-Jährige, der pures Salz gegen die Krämpfe essen musste.

Retten konnte es den Youngster nicht. Am Ende setzte sich Kavcic mit 10:8 im fünften Satz durch und hatte danach sogar noch die Kraft, ein paar Autogramme zu schreiben. Erst als er in der Umkleidekabine angekommen war, ging der 25-Jährige in die Knie. Auf einer Trage liegend mussten Mediziner ihm erst einmal eine Infusion legen. Gut, dass es in Melbourne die kommenden Tage wieder etwas kühler werden soll.