Klare Niederlage Wieder kein Mutmacher für Kerber - Frühes Aus in Toronto
Toronto (dpa) - Angelique Kerber sucht auch gut drei Wochen vor ihrer Titelverteidigung bei den US Open vergeblich nach einem Ausweg aus ihrer sportlichen Krise.
Nach dem glatten Aus im Achtelfinale des WTA-Turniers von Toronto bleibt der Kielerin nur noch das ebenfalls hochklassig besetzte Event in Cincinnati, um sich in Form für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres zu bringen.
In der kanadischen Metropole am Ontariosee kassierte Kerber mit dem 2:6, 2:6 gegen die frühere Weltranglisten-Elfte Sloane Stephens aus den USA die nächste klare Niederlage. Nach nur einer Stunde Spielzeit war eine weitere Enttäuschung in diesem frustrierenden Tennis-Jahr perfekt. Im spektakulären letzten Ballwechsel geriet Kerber aus der Offensive erneut in die Defensive, eine Rückhand landete schließlich im Aus.
Höflich gratulierte die 29-jährige Norddeutsche der wesentlich druckvoller agierenden Amerikanerin und verließ in ihrem schwarzen Dress danach fix den Platz. Kerber war in Toronto als Nummer drei der Welt auch auf diesem Rang gesetzt, doch mehr Aussagekraft besitzt das Jahres-Ranking. Dort ist die einstige Nummer eins in dieser Saison derzeit nur die Nummer 16.
Vor einigen Tagen hatte sie die Rückschläge als Teil eines größeren Prozesses eingeordnet. „In den vergangenen Wochen habe ich so hart trainiert, wie ich konnte und mich bis an die Grenze gepusht, um mir in den kommenden Turnieren die bestmögliche Chance zu geben“, schrieb Kerber bei Facebook.
Doch nach dem zeitigen Wimbledon-Aus im Achtelfinale sorgten nur der Besuch auf der Hochzeit ihrer polnischen Kollegin und Freundin Agnieszka Radwanska, ein Blumen-Geschenk ihres Sponsors in Toronto und der Auftaktsieg über die Kroatin Donna Vekic für Freude.
Wenn Kerber die erneute Teilnahme für den Jahresabschluss der besten Acht in Singapur nicht schon in den kommenden Wochen endgültig aus den Augen verlieren will, muss sie sich sofort steigern. In Cincinnati stand sie im Vorjahr im Endspiel, anschließend gelang der zweite Grand-Slam-Triumph nach den Australian Open. Auf eine Wiederholung des Coups von New York deutet derzeit jedoch nichts hin.