Fotos Trikot-Strip kostet Franzosen EM-Gold im Hindernislauf
Das war eine Schnapsidee: Als der Franzose Mahiedine Mekhissi-Benabbad beim 3000-Meter-Hindernislauf schon vor der Ziellinie siegessicher sein Trikot auszog, war das der Moment, der ihn wenig später den Titel kosten sollte. Und das war nicht der erste Fauxpas in der Karriere des 29-Jährigen.
Mekhissi-Benabbad war bei der Leichtathletik-EM in Zürich der schnellste Mann im Hindernislauf. Sein Trikot-Strip kostete ihn aber die Goldmedaille, nachdem der spanische Verband Protest wegen unsportlichen Verhaltens eingelegt hatte.
Statt Mekhissi-Benabbad, für den es der dritte EM-Titel gewesen wäre, steht nun dessen Landsmann Yoann Kowal ganz oben in der Siegerliste.
Der Franzose selbst war sich keiner Schuld bewusst. "Ich wollte jubeln, so wie die Fußballer ein Tor feiern", sagte er. Das hätte er aber besser erst nach dem Überqueren der Ziellinie getan.
"Ob Verhöhnung des Gegners oder Selbstverherrlichung - beides gehört sich nicht", sagte der deutsche 1500-Meter-Läufer Florian Orth, der mit Benabbad in einem Vorlauf antrat - beide zogen ins Finale ein. "Es gibt klare Regeln", meinte Orth, "und an die hat sich auch ein Europameister zu halten."
Sein Übermut kommt den 29-jährigen Franzosen teuer zu stehen.
Aus dem vermeintlichen dritten EM-Titel wurde nichts.
Schon vor zwei Jahren bei der EM in Helsinki war der Heißsporn unangenehm aufgefallen. Unmittelbar nach seinem Sieg schubste Benabbad das Maskottchen im Olympiastadion mit beiden Händen fast um - in dem Kostüm steckte ein 14-jähriges Mädchen.
2010 in Barcelona verlangte er vom Maskottchen, vor ihm niederzuknien und drückte es dann unsanft nieder.
Eine Zehn-Monats-Sperre kassierte der Olympia-Zweite vor drei Jahren beim Diamond-League-Meeting in Monaco: Im Ziel des 1500-Meter-Rennens war Benabbad mit seinem Landsmann Mehdi Baala aneinander geraten.