Volleyball-Meister Berlin in der Favoritenrolle

Stuttgart (dpa) - Den Rivalen aus Haching und Friedrichshafen sind die Berlin Volleys in der Hauptrunde der Bundesliga souverän davongezogen. Nun will der deutsche Volleyball-Meister in den am Wochenende beginnenden Playoffs seinen Titel erfolgreich verteidigen.

„Klar, das ist unser Ziel“, sagte Geschäftsführer Matthias Klee der Nachrichtenagentur dpa. Dennoch warnte er das Team um Nationalspieler Robert Kromm vor der Schwere der Aufgabe. „In den Playoffs fängt alles wieder bei Null an“, ergänzte Klee. „2012 hatte uns nach dem dritten Platz in der Hauptrunde auch kein Mensch auf der Rechnung.“

Dennoch lösten die Berliner Rekordmeister VfB Friedrichshafen als nationalen Champion ab. Der Club vom Bodensee sinnt nun auf Revanche, auch wenn er in der Punkterunde nur Dritter wurde. „Wir wollen Meister werden, da brauchen wir nicht um den heißen Brei rumzureden“, betonte VfB-Trainer Stelian Moculescu. Was seine im Sommer stark veränderte Mannschaft bisher gezeigt habe, sei „teilweise nicht vergnügungssteuerpflichtig“ gewesen. „Aber wir haben nun ein paar Stellschrauben verändert. Das Team brennt und ist wieder voll da.“

Zudem verpflichtete Moculescu kurzfristig noch den bulgarischen Außenannahme-Spieler Walentin Bratojew, der mit Trentino schon die Champions League gewonnen hatte. Dennoch sieht der 62-Jährige Berlin als Favoriten: „Die haben eine gute Hauptrunde und eine gute Champions League gespielt. Die haben die Fahne in der Hand.“ Berlin schied in der Königsklasse im Achtelfinale gegen Titelverteidiger Kasan aus, für den VfB war schon nach der Vorrunde Schluss.

Im ersten Viertelfinalspiel der Playoffs trifft Friedrichshafen am Samstag auf evivo Düren, der TV Bühl empfängt den Moerser SC. Am Sonntag spielt Pokalsieger Generali Haching gegen den TV Rottenburg, die Berlin Volleys erwarten den VC Dresden. „Wir sind klarer Favorit“, sagte Klee. „Aber die Dresdner haben drei ihrer letzten vier Spiele gewonnen. Die haben einen Lauf.“

Während die Runde der letzten Acht im Modus „Best of three“ stattfindet, werden im Halbfinale und im Finale bis zu fünf Partien ausgetragen. Die Endspiel-Serie beginnt am 21. April, die beiden Finalisten sind für die Champions League qualifiziert.

Dabei wird in Klees Augen auch Generali Haching ein Wort mitreden. „Sie haben einen starken Kader und durch den Pokalsieg auch große Zusammengehörigkeit und Selbstvertrauen entwickelt.“ Die 2012 im Finale knapp unterlegenen Bayern müssen gegen Rottenburg auf ihren wichtigen Außenangreifer Alexander Shafranovich verletzungsbedingt verzichten. „Wir wollen unsere Spieler nicht unter Druck setzen und denken erstmal von Spiel zu Spiel“, sagte Manager Josef Köck. „Aber sicher: Jeder will den Titel, das ist letztendlich das Ziel.“ Außenseiterchancen werden Pokalfinalist Moers und Bühl eingeräumt, das in dieser Saison als einziges Team Berlin schlagen konnte.

Der Topfavorit setzt auch auf die Berliner Max-Schmeling-Halle, in der er in der Hauptrunde ungeschlagen blieb und mit 4202 Zuschauern pro Spiel einen Rekord für die Bundesliga aufstellte. Da die „Volleys“ in den Playoffs immer zuerst Heimrecht haben, sei eines klar, erklärte der Club: Gewinne man alle Heimspiele, komme auch der Meister 2013 aus der Hauptstadt.