Siegesserie beendet Biathletinnen mit Staffel Zweite - Nebelchaos bei Männern

Oberhof (dpa) - Die deutschen Biathletinnen haben mit Platz zwei in der Staffel von Oberhof auch ohne Vorzeigeläuferin Laura Dahlmeier den ersehnten ersten Podestplatz des Olympia-Jahres geholt.

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Die Männer hingegen waren bei der irregulären Nebel-Farce als Sechste chancenlos: Die deutschen Skijäger haben den ersten Weltcup 2018 am Sonntag mit gemischten Gefühlen beendet und einen Monat vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele noch einiges an Arbeit vor sich.

„Dieses Ergebnis gibt uns wieder Zuversicht“, sagte Denise Herrmann, die gemeinsam mit Franziska Preuß den Grundstein für Rang zwei legte. In Abwesenheit der siebenmaligen Weltmeisterin Dahlmeier und von Franziska Hildebrand mussten sich zum Abschluss des Heim-Weltcups Vanessa Hinz, Herrmann, Preuß und Maren Hammerschmidt nur Frankreich geschlagen geben. Und das, obwohl sich das Quartett zwei Strafrunden sowie 13 Nachlader leistete und zwischenzeitlich auf Rang 14 lag. Hammerschmidt vergab mit einer Strafrunde beim finalen Schießen den möglichen siebten Staffelsieg der Frauen in Serie.

Das Männer-Rennen wurde zur Farce. Trotz dichten Nebels und irregulärer Bedingungen brach die Jury nicht ab. Einige hatten zwischenzeitlich Glück, andere sahen gar nichts. Ganz bitter wurde es für Johannes Kühn, der gleich neun Strafrunden laufen musste. „Wenn ich nichts sehe, weiß ich nicht, auf was ich schießen soll“, sagte der Bayer, der aussichtslos auf Platz 20 mit 4:22 Minuten Rückstand zurückfiel. So betrieben Roman Rees, Kühn, Benedikt Doll und Arnd Peiffer nach zehn Strafrunden und zehn Nachladern mit Rang sechs noch Schadensbegrenzung. Sie lagen 3:40,0 Minuten hinter Sieger Schweden.

Bundestrainer Mark Kirchner nahm es mit Galgenhumor. „Jetzt haben wir ein schönes Ergebnis. Die IBU kann einen Haken dran machen, dass wir ein Rennen gesehen und auch durchgezogen haben. Viele meiner Kollegen und mich befriedigt das definitiv nicht heute“, sagte Kirchner. Nach Kühns Schießen hätte man abbrechen müssen.

Dahlmeier wurde nach Platz sieben in der Verfolgung geschont. Sie war nach dem Zieleinlauf völlig entkräftet und reiste bereits am Samstag nach Hause. Nach ihrem erneuten Infekt über die Feiertage ist sie noch nicht wieder in Topform. „Ich werde die nächsten Tage nutzen, um meinen Trainingsrückstand aufzuholen“, sagte Dahlmeier.

So schafften die Deutschen, bei denen Simon Schempp (Rücken) und Erik Lesser (Infekt) fehlten, beim ersten Heimspiel kein Einzelpodest. Beste Platzierungen waren die Ränge vier für Hildebrand im Sprint und Rang neun für Doll in der Verfolgung.