Birnbacher kämpft um Olympia-Norm
Oberhof (dpa) - Andreas Birnbacher zuckte kurz mit den Schultern. Sorgen macht sich einer der prominentesten deutschen Biathleten um das Ticket nach Sotschi noch nicht.
„Wenn ich die Norm nicht schaffe, dann habe ich sowieso nichts bei Olympia verloren“, sagte der 32-Jährige am Samstag in Oberhof. Während der Norweger Emil Hegle Svendsen wie schon im Sprint am Samstag auch im Verfolgungswettkampf vor seinem Landsmann Ole Einar Björndalen und dem Franzosen Martin Fourcade gewann, verpasste Birnbacher mit drei Fehlschüssen als 16. knapp die Norm. 0,7 Sekunden fehlten ihm. Dabei hatte er sich von Platz 20 zwischenzeitlich auf Rang sieben vorgekämpft.
Einmal bisher ist Birnbacher im Olympia-Winter auf Rang 15 gelaufen, im Dezember in Hochfilzen im Verfolgungsrennen. Diesmal dachte er, auf Position 14 zu liegen und wunderte sich dann, dass er nur 16. geworden war. „Wenn es nur ein Schießfehler weniger gewesen wäre, da hätte es auch schon gepasst mit der Norm„, sagte er. Birnbacher war vor 24 000 Zuschauern in der Oberhofer Arena drittbester Deutscher hinter Lokalmatador Christoph Stephan auf Rang elf und Arnd Peiffer auf Platz zwölf.
„Ich hänge mich nicht an der Norm auf“, meinte Birnbacher, der einfach noch nicht richtig in Form ist. Mal hadert er mit der Laufleistung, dann klappt es nicht am Schießstand. „Der hauptsächliche Knackpunkt aber ist das Stehendschießen. Ich kann mir das selber nicht so hundertprozentig erklären. Ich denke, in erster Linie ist das Kopfsache“, sagte er. Klipp und klar stellte Birnbacher fest: „Mein Anspruch ist nicht, einmal unter die Top 15, sondern vorne reinzulaufen. Die Norm ist eigentlich Nebensache.“ Für die Normerfüllung muss man einmal unter die besten acht oder zweimal unter die besten 15 laufen.
Noch einmal hat Birnbacher in Oberhof die Möglichkeit, das Ticket für Sotschi zu lösen. Im Massenstart am Sonntag (12.45 Uhr/ARD und Eurosport). Denn es ist keine Frage, dass Birnbacher, der in seiner Karriere immerhin sechs Weltcup-Rennen gewonnen hat, zu den Winterspielen mitgenommen wird, wenn er die Kriterien erfüllt. Im abschließenden Wettkampf über die 15 Kilometer ist Birnbacher genauso dabei wie Stephan, Peiffer, Simon Schempp, Daniel Böhm und Erik Lesser. Der angeschlagene Lesser hatte die ersten Rennen in Oberhof ausgelassen.