Holcomb trotzt Angriff der deutschen Bob-Armada

Whistler (dpa) - Mit Manuel Machata einen Weltcup-Debütanten als Zweierbob-Sieger, mit Lange-Nachfolger Maximilian Arndt an Holcombs Thron gerüttelt und Sandra Kiriasis zu alter Stärke verholfen. Der Einstand von Christoph Langen als Cheftrainer hätte nicht besser sein können.

„Respekt vor der gesamten Teamleistung. Gerade auch die jungen Leute, die erstmals auf dieser anspruchsvollen Bahn waren, zeigten einen beherzten Wettkampf“, lobte der Nachfolger von Raimund Bethge, der trotz des Umbruchs nach dem Rücktritt des viermaligen Olympiasiegers André Lange alle drei Titel bei der Heim-WM im Februar in Königssee anpeilt.

Im Viererbob-Rennen rüttelte der Oberhofer „Bob-Prinz“ Maximilian Arndt als Zweiter am Thron des überragenden Olympiasiegers und Weltmeisters Steven Holcomb. Nur 17/100 Sekunden Vorsprung hatte der Amerikaner, der zuletzt als einziger die Erfolgsbilanz von Lange stoppen konnte. Mit den ehemaligen Lange-Anschiebern Martin Putze und Alexander Rödiger an Bord sowie Rene Tiefert deutet sich das nächste Topteam aus Thüringen an. Macher und Garant im Hintergrund ist Langes langjähriger Erfolgscoach Matthias Trübner, der die Crew auf den Punkt fit macht. „Ich habe immer gesagt, wer diese Jungs bekommt, kann in die Hände klatschen“, sagte Lange, dessen Startrakete Kevin Kuske jedoch zum derzeit verletzten Thomas Florschütz wechselte.

Stark präsentierte sich im großen Schlitten auch Zweierbob-Sieger Machata. Mit seiner Crew Andreas Bredau, Michael Makarow und Christian Poser hatte er als Dritter nur 21/100 Sekunden Rückstand auf Holcomb und schaffte in seinem ersten Viererbob-Weltcup gleich einen Podestplatz. „Ich kann es kaum realisieren. Wichtig für mich und meine Jungs war, dass wir es endlich allen beweisen konnten“, sagte der zweifache Junioren-Weltmeister. Knapp am Podium vorbei raste im Vierer Karl Angerer aus Königssee, der mit Gregor Bermbach, Alexander Mann und Christian Friedrich auf Platz vier fuhr. Nach Platz zwei im kleinen Schlitten konnte er mit dem Saisonauftakt aber ganz gut leben. „Vier Hundertstel sind verdammt knapp und ärgerlich, doch insgesamt lief der Auftakt super.“

Bei den Frauen fand die Olympiasiegerin von 2006, Sandra Kiriasis, wieder in die Erfolgsspur zurück. Mit Debütantin Stephanie Schneider verwies sie die Amerikanerin Shauna Rohbock sowie die Lokalmatadorin Kaillie Humphries auf die Plätze. Cathleen Martini aus Oberbärenburg wurde mit Anschieberin Kristin Steinert Vierte. Die Oberhofer Debütantin Stefanie Szczurek fuhr mit Berit Wiacker auf Rang zehn. „Ich bin natürlich total happy. Die Bedingungen mit dem Schneefall waren schwer. Umso glücklicher bin ich, dass es zum Sieg gereicht hat“, sagte die Winterbergerin Kiriasis.

Auch im Skeleton feierte Cheftrainer Jens Müller einen gelungenen Einstand. Bei den Frauen Marion Thees aus Oberhof, die 2009 noch unter ihrem Mädchennamen Trott Weltmeisterin wurde. Die Olympia- Dritte Anja Huber aus Berchtesgaden wurde Dritte. Die Männer verpassten dagegen die Podestplätze knapp. Michi Halilovic aus Königssee wurde Vierter. Sandro Stielicke aus Winterberg kam auf Platz sieben, Frank Rommel aus Zella-Mehlis auf Rang neun.