DESG will Personalfragen bis Jahresende klären

Berlin (dpa) - Trotz der ungeklärten Personalfrage an der Spitze der sieht Präsident Gerd Heinze die Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) nicht als handlungsunfähig.

Obwohl Informationen um die Trennung von Sportdirektor Günter Schumacher nach wie vor unbestätigt sind, muss die DESG wichtige Struktur- und Personalfragen in den kommenden Wochen zeitnah entscheiden. „Das Präsidium hat jetzt verstärkt die Initiative übernommen. Auch die Personalfragen müssen bis zum Jahresende geklärt sein, aber wir werden am 1. Januar keine Wunderkerze anzünden“, sagte Heinze am Freitag der Nachrichtenagentur dpa und stellte klar: „Es wird keine Entscheidungen gegen den Willen der DESG geben. Die Dinge müssen jetzt so geklärt werden, dass man den Betroffenen danach in die Augen schauen kann.“

Heinze bestätigte, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) von seinem Verband nach dem medaillenlosen Abschneiden bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi eine Neuausrichtung gefordert habe. „Wenn Du solche eine negative Bilanz vorlegst, bist Du nicht in der Position, in der Du irgendetwas rechtfertigen kannst“, erklärte Heinze zum Druck auf seinen Verband. DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte tags zuvor die Kurskorrektur nachdrücklich eingefordert. „Gerade auch die Athletinnen und Athleten erwarten zu Recht eine professionelle Basis für die Zukunft, und diese gilt es nun in allen Bereichen des Verbandes zu schaffen“, sagte Hörmann.

Der schon seit Juni krankgeschriebene Schumacher wollte die Gerüchte um eine Trennung der dpa weder bestätigen noch dementieren. Nach den Spielen von Sotschi hatte er eine Mitverantwortung für das Olympia-Debakel eingeräumt, nachdem die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein vehement seinen Rücktritt gefordert hatte. „Schumacher ist verantwortlich für die Niedergang unserer Sportart. Deshalb habe ich ihm schon vor Monaten nahegelegt, die Konsequenzen zu ziehen und seinen Posten für einen Neuanfang zur Verfügung zu stellen“, legte Pechstein noch einmal nach. „Es geht jetzt einzig und allein ums Überleben des Eisschnelllaufs.“

Diesbezüglich haben Heinze und seine verbliebenen Mitstreiter in der Geschäftsstelle nun auch positive Signale vom DOSB und dem Bundesinnenministerium vernommen. „Bisher hatten wir keine Sicherheiten. Jetzt gibt es eine klare Orientierung vonseiten unser Zuwendungsgeber, die uns die Grundsicherung auch in Zukunft ermöglicht. Aber natürlich werden wir uns nicht mehr alle Wünsche erfüllen können“, erklärte Heinze, ohne Zahlen zu nennen.

Entscheidend ist für den 71-jährigen Berliner, der eigentlich nach Olympia kürzertreten wollte, sich gerade jetzt in schwieriger Situation für die Rahmenbedingungen der wenigen Top-Athleten stark zu machen. „Natürlich hatte ich mir meine Lebensplanung ganz anderes vorgestellt. Jetzt aber stehe ich für die Athleten in der Pflicht und kann sie nicht hängenlassen“, bekannte er. „Die Pflöcke sind eingeschlagen, jetzt müssen die nächsten Schritte folgen. Aber wir sehen uns gerade in Fragen der Betreuung der Eisschnellläufer an den drei Stützpunkten auf gutem Weg“, sagte Heinze.