Die Stars von Sölden: Auf wen Sie achten sollten
Sölden (dpa) - Felix Neureuther - klar. Auch Viktoria Rebensburg verfolgen die deutschen Skifans spätestens mit dem Saisonstart in Sölden am Wochenende ganz genau.
Aber auch in der zweiten Reihe gibt es spannende Athleten im Deutschen Skiverband. Und auch international hat der alpine Ski-Weltcup einiges zu bieten. Ein Überblick interessanter Figuren. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
LINDSEY VONN: Das Postergirl im alpinen Skizirkus. Die Rennfahrerin mit den meisten Siegen der Weltcup-Geschichte will nach der verpatzten Krönung ihrer Comeback-Saison, als sie bei der Heim-WM im Februar keine Medaille errang, wieder angreifen. Beim Training im Sommer brach sie sich aber den linken Knöchel. Die 31-Jährige steht vor der ersten Saison seit der Trennung von Golf-Star Tiger Woods.
ANNA FENNINGER: Seit zwei Jahren ist die Österreicherin die Nummer eins im Gesamtweltcup. Bei der WM in den USA sammelte sie zudem zwei Goldmedaillen und einmal Silber. Schlagzeilen produzierte die 26 Jahre alte Olympiasiegerin zuletzt allerdings mit einem Zwist um ihren Manager und dem Skiverband Österreichs. Der Manager ist weg und sie will sich wieder auf den Sport konzentrieren.
MARCEL HIRSCHER: Das männliche Pendant zu Fenninger - nur noch überlegener. Nach vier großen Kristallkugeln in Serie könnte er mit einem weiteren Triumph Geschichte schreiben und als erster Sportler fünfmal nacheinander den Gesamtweltcup gewinnen. Überhaupt wäre er nach Marc Girardelli erst der zweite Rennfahrer mit fünf Titeln. Bleibt in den technischen Disziplinen Erzrivale von Felix Neureuther.
FRITZ DOPFER: Der Kronprinz im deutschen Team. Der 28-Jährige belohnte sich bei der WM in Beaver Creek mit Silber im Slalom endlich für eine starke Saison. Nur mit einem Weltcupsieg klappte es bislang noch nicht. Beim Slalom in Adelboden fehlten ihm 0,02 Sekunden. Kann dank WM-Edelmetall noch befreiter in den Winter gehen und sich zum zweiten Siegfahrer im DSV neben Felix Neureuther aufschwingen.
AKSEL LUND SVINDAL: Der Norweger geht in Sölden in sein erstes Weltcup-Rennen seit März 2014. Der fünfmalige Weltmeister riss sich vor einem Jahr die Achillessehne ab. Mit viel Disziplin schaffte er es zur WM - im Weltcup bestritt er in der vergangen Saison aber kein einziges Rennen. Für einen Angriff auf die dritte große Kugel seiner Karriere wird es nicht reichen. Für eine kleine schon eher.
JESSICA HILZINGER: Alpindirektor Wolfgang Maier bezeichnete sie schon als „Rohdiamant“, mit vier Disziplinen im Portfolio weckt sie Erinnerungen an Maria Höfl-Riesch: Die 18-Jährige wechselte im Sommer aus Liechtenstein zum Deutschen Skiverband und bekam prompt den Stempel „Hoffnungsträgerin“ verpasst. Wann die blonde Frau ihren ersten Auftritt im Weltcup hat, ist aber noch offen.
MIKAELA SHIFFRIN: Das US-Girl geht erstmals nicht als Teenager in eine Weltcup-Saison - und hat bereits zwei WM-Goldmedaillen, einen Olympiasieg und drei Slalom-Kugeln in der Vita stehen. Mittelfristig ist der Gesamtweltcup das große Ziel, auch wenn die 20-Jährige momentan noch lieber von einem „Traum“ spricht. Um sich diesen zu erfüllen, startet sie in dieser Saison erstmals auch fest in der Alpinen Kombination und dem Super-G.
LINUS STRASSER: Im Januar sammelte der 22-Jährige erstmals im Weltcup Punkte - und schaffte keine drei Wochen später mit Rang fünf in Schladming gar die Qualifikation für die WM in den USA. Im Slalom ist Strasser zwar noch deutlich stärker als im Riesenslalom, hatte dazu gesundheitliche Probleme in der Vorbereitung. Aber den Lockenkopf diese Saison im Blick zu behalten, dürfte sich lohnen.