Höfl-Riesch lobt Vonn: „Über-Überform“

Schladming (dpa) - Resignierend hob Maria Höfl-Riesch ihre Schultern und schaute wenig später mit Anerkennung auf Lindsey Vonn. Die amerikanische Dauerrivalin setzte durch den zwölften Saisonsieg beim Abfahrtsfinale rasant ihre Rekordjagd fort.

Die deutsche Doppel-Olympiasiegerin verpasste in Schladming dagegen als 13. das Podest im Disziplinen-Weltcup. „So Tage gibt's“, meinte Höfl-Riesch über ihr schwächstes Schussfahrtresultat seit einem Jahr. „Aber wenn man die Kugel nicht gewinnt, ist es eh fast egal, ob man Zweiter, Dritter oder Vierter wird.“

Höfl-Riesch kam mit den „Frühlingsbedingungen“ überhaupt nicht zurecht. Umso bemerkenswerter die Leistung von Vonn, die auf der weichen Piste mit Startnummer 22 knapp eine Sekunde auf die zweitplatzierte Französin Marion Rolland herausfuhr. „Sie ist in einer Über-Überform, hat das Rennen souverän gewonnen“, lobte Höfl-Riesch, die nun 151 Punkte hinter Tina Maze aus Slowenien auf Rang drei der Gesamtwertung liegt. „Sicher wäre Platz zwei eine Entschädigung für die eigentlich nicht schlechte, aber doch nicht so gute Saison wie letztes Jahr.“

Vonn zaubert ein Jahr nach dem für sie enttäuschenden zweiten Gesamtplatz hinter ihrer Partenkirchener Freundin hingegen einen Winter der Superlative in den Schnee. „Es ist definitiv meine beste Saison“, frohlockte sie drei Rennen vor der Sommerpause. Mit einem Dutzend Siege toppte der US-Star ihren persönlichen Rekord, gewann fünf von acht Abfahrten, holte bislang den Abfahrts-, Kombinations- sowie Gesamtweltcup und hält Kurs auf eine magische Punktemarke.

In den verbleibenden drei Rennen fehlen der 27-Jährigen nur 92 Zähler auf Hermann Maiers 2000 Punkte aus der Saison 1999/2000. „Morgen ist nochmals ein Kampf. Ich schaue, dass ich noch die 2000 Punkte knacke“, sagte Vonn mit Blick auf den Super-G, in dem sie am Donnerstag beste Karten auf den vierten Kugelgewinn hat.

Auch Viktoria Rebensburg geht am Sonntag als klare Favoritin bei der Verteidigung ihrer Riesenslalom-Trophäe ins Rennen. „Natürlich ist der Vorsprung schon relativ groß, aber trotzdem: Der Teufel schläft nicht“, sagte sie nach Rang elf in der Abfahrt.