Neureuther auf Slalomplatz sieben - Myhrer gewinnt
Kranjska Gora (dpa) - 16 Stunden verbrachte Felix Neureuther vor dem Weltcup-Slalom von Kranjska Gora im Bett. Trotz eines Magen-Darm-Virus präsentierte sich der Partenkirchener auf der Piste aber ausgeschlafen und schaffte nach drei Torlaufausfällen in Serie wieder einen achtbaren siebten Platz.
„Wenn man sieht, in welchem Zustand ich heute war, bin ich heilfroh, dass ich im Ziel angekommen bin“, sagte der zweimalige Weltcupsieger schwer schnaufend, „spritzig in den Beinen ist etwas anderes.“
Nach dem Riesenslalomerfolg des Amerikaners Ted Ligety am Samstag sicherte sich der Schwede Andre Myhrer den Erfolg im Torlauf. Durch das Aus seines ärgsten Verfolgers Marcel Hirscher fährt der Schweizer Beat Feuz als Führender der Gesamtwertung zum Saisonfinale nach Schladming.
In der kommenden Woche will auch Neureuther, der als Zehnter ins Finale gestartet war, wieder vollends fit werden. „Es ging ein bisschen bei uns rum, mein Servicemann hat's gehabt, der Co-Trainer auch“, berichtete der 27-Jährige über das deutsche Krankenlager, „insofern bin ich schon ganz zufrieden mit dem Ergebnis.“
Gar nicht glücklich war Technik-Ass Hirscher. Nachdem er durch einen Einfädler im ersten Lauf ohne Punkte blieb, startet der Österreicher das Saisonfinale mit 55 Punkten Rückstand auf Feuz. „Eine Minichance lebt. Die lebt aber nur weiter, wenn ich alles auf eine Karte setze. Das muss das Motto für das Finale sein: Vollgas“, meinte der 23-Jährige, der seinen Auftritt lakonisch zusammenfasste: „Es ist natürlich ein Vollkas.“
Die Riesenslalomkugel hat sich Hirscher mit Rang drei fast gesichert, in der Slalomwertung muss er in Schladming aber auf einen Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Mit einem 16. Platz baute Titelverteidiger Kostelic seine Führung in der Slalomwertung auf 50 Punkte aus. Im Kampf um die Große Kugel liegt der Sieger des Vorjahres 186 Zähler hinter Feuz auf Rang drei. Der Norweger Aksel Lund Svindal hat mit mehr als 200 Punkten Rückstand nur noch theoretische Chancen.
Für den Abschluss des Winters hat sich das deutsche Herren-Team insgesamt vier Startplätze gesichert. Neben Stephan Keppler im Super-G und Neureuther im Slalom geht Dopfer gleich in beiden Technikdisziplinen ins Rennen. Nach einem siebten Rang im Riesenslalom von Are verbesserte er sich trotz Knieproblemen auch im zweiten Torlauf noch von Platz 29 auf 24. „Heute Morgen in der Früh war es ganz extrem. Im zweiten Lauf hatte ich es aber schon etwas besser im Griff“, sagte Dopfer über die Schmerzen, deren Ursache eine Untersuchung klären sollte: „Wir müssen jetzt schauen, was es ist.“