Neureuther feiert Heimsieg - Höfl-Riesch früh raus
München (dpa) - Felix Neureuther verneigte sich nach seinem dritten Weltcup-Sieg dankend vor den frenetisch jubelnden Fans. Beim Nervenkitzel am Neujahrstag hatte der Partenkirchener Skirennfahrer die 17 000 Zuschauer und seinen Kumpel Bastian Schweinsteiger begeistert.
„Vor der Heimkulisse. Das ist etwas Besonderes. Ein geniales Event und ein deutscher, glücklicher Sieger. Passt“, schwärmte ein stolzer Neureuther nach dem Erfolg vor Marcel Hirscher (Österreich) und Alexis Pinturault (Frankreich). Im Flutlicht von München ging der Tageserfolg bei den Damen an die Slowakin Veronika Velez Zuzulova vor der Slowenin Tina Maze und Michaela Kirchgasser aus Österreich.
Nach den ersten Plätzen von Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen im Jahr 2010 war es der dritte Sieg für Neureuther im Weltcup; zudem durfte er sich nach den erfolgreichen K.o.-Duellen über ein Preisgeld von rund 33 000 Euro freuen. „Es waren die weltbesten Skifahrer am Start“, sagte Neureuther. „Es ist was anderes, wenn man Spezialslalom gewinnt oder einen Klassiker. Aber hier von der nervlichen Anspannung ist es fast noch schlimmer, deshalb ist es für mich ein echter Weltcup-Sieg.“ Im Viertelfinale waren Viktoria Rebensburg und Fritz Dopfer ausgeschieden. Maria Höfl-Riesch war im Achtelfinale gescheitert.
Neureuther musste hart für den Erfolg im Feld der 16 Starter kämpfen. In Runde eins setzte sich der 28-Jährige nach verlorenem ersten Lauf im zweiten Run gegen seinen amerikanischen Kumpel Ted Ligety durch. Im Viertelfinale hatte er ganze drei Hundertstelsekunden auf den Schweden Mattias Hargin Vorsprung. Und im Halbfinale ließ er dann den Schweden André Myhrer hinter sich. „Ich traue ihm immer viel zu, es sieht auch ganz gut aus. Ich hoffe, dass er gewinnt“, gab ihm Schweinsteiger einen Tag vor der Abreise ins Trainingslager des FC Bayern vor dem Finale mit auf den Weg. Mit Erfolg.
Als erste Deutsche war beim ersten Wettkampf des WM-Jahres Maria Höfl-Riesch ausgeschieden. Im teaminternen Duell hatte die Doppel-Olympiasiegerin gegen Viktoria Rebensburg das Nachsehen. Während sich die 23-Jährige mit strahlendem Gesicht zur nächsten Runde fahren ließ, haderte Höfl-Riesch mit ihrem schlechten Start. „Das konnte ich nicht mehr aufholen“, sagte die 28-Jährige. „Aber es hat trotzdem super Spaß gemacht und ich freue mich aufs nächste Jahr.“ Für Rebensburg war eine Runde später gegen Kirchgasser Schluss; immerhin reichte es für die ersten Weltcup-Punkte im Slalom.
„Es hat extrem viel Spaß gemacht“, hob Rebensburg hervor und schwärmte von „gigantischer Stimmung“. Auch Fritz Dopfer hatte „Riesenspaß“ am Rennen auf dem etwa 60 Meter hohen Hügel. Wie für Rebensburg war für ihn das Viertelfinale Endstation. Kritik klang bei mehreren Sportlern an, dass das Rennen zur Wertung des Slalom-Weltcups zählt.
Nach dem ungewöhnlich warmen Winterwetter war die Austragung des Rennens auf dem Olympiaberg für 16 Damen und 16 Herren lange fraglich gewesen. Anfang 2012 war das Rennen wegen zu warmer Temperaturen ausgefallen, diesem war ein „echter Kraftakt“, so der Veranstalter, war für die rennfertige Piste notwendig gewesen. Für den letzten Schliff hatte ein Schnee-Import aus dem Chiemgau gesorgt. Vom Start habe man den fehlenden Schnee wegen der vielen Zuschauer nicht bemerkt, meinte Höfl-Riesch. Und im TV war ohnehin fast nur das Schneeband zu sehen.