Rebensburg mit Renn-Aus nach „geilem Tag“ - Vonn-Sturz
Val d'Isère (dpa) - Einer Podestpremiere folgte die zweite Nullnummer der Saison. Nach Rang zwei in der Abfahrt ließ sich Viktoria Rebensburg im Super-G von Val d'Isère von einer Bodenwelle stoppen.
„Ich glaube, dass ich einen ganz guten Speed hatte, aber mit dem Speed kann man diese Stelle nicht fahren“, sagte die 25-Jährige und hakte das Aus mit Zwischenbestzeit schnell ab. „Ich nehme das Positive mit, das war ein richtig geiler Tag in der Abfahrt. Ich kann mich jetzt auf Weihnachten freuen. Ich fühle mich wohl auf den langen Ski und freue mich auf die nächsten Speedrennen.“
Das gilt erst recht für die Amerikanerin Lindsey Vonn, die einen Tag nach ihrem Sieg in der Schussfahrt bei der Jagd auf eine mehr als drei Jahrzehnte alte Bestmarke mit einem Sturz gebremst wurde. Die viermalige Gesamtweltcupsiegerin musste nach ihrem Aus zwar den lädierten Ellenbogen mit Eis kühlen, aber letztlich blieb sie unverletzt. „Das Wichtigste ist, dass es meinen Knien gut geht“, sagte die lange verletzte Vonn, die in diesem Winter nach einem Jahr Pause das Comeback gegeben hatte.
61 Weltcupsiege hat die Abfahrtsolympiasiegerin von 2010 seit dem Erfolg vom Samstag in den Savoyen auf dem Konto, ein einziger fehlt auf die Bestmarke der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll. „Wir müssen nicht über diese Rekorde reden, weil dann werde ich das nicht schaffen“, wiegelte Vonn nach dem Sieg der Österreicherin Elisabeth Görgl schnell ab. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende. Es gibt für den Rekord noch viel Zeit.“ Die nächste gute Chance für Vonn steht bei den Speedrennen am zweiten Januar-Wochenende in Bad Kleinkirchheim in Österreich an.
Erst einmal geht es mit Technikrennen weiter, am kommenden Wochenende wird wegen des Schneemangels in Semmering nun im Tiroler Kühtai gefahren. Dort wollen die deutschen Damen einen Schritt Richtung der Weltmeisterschaften im Februar machen. Bislang hat nur Rebensburg die verbandsinterne Norm für den Saisonhöhepunkt erfüllt. Im Speedteam sammelte Veronique Hronek (Unterwössen) am Sonntag im Super-G als 26. noch Punkte und Zuversicht für die kommenden Wochen. Denn in Frankreich bewältigte sie die Weltcup-Station, an der sie sich vor einem Jahr das Kreuzband riss. „Ich bin nicht zufrieden mit meiner Fahrt, aber ich bin im Ziel“, sagte die 23-Jährige.
Die talentierte Hronek braucht noch Zeit auf dem Weg zu alter Form, daher ist muss der Deutsche Skiverband auch in den schnellen Disziplinen ganz besonders auf Rebensburg hoffen. „Sie hat jetzt auch Selbstvertrauen, das merkt man“, urteilte Cheftrainer Markus Anwander. Für die DSV-Damen war Rebensburgs Erfolg der erste Weltcup-Podestrang in einer Abfahrt seit dem 24. Januar 2014, als die inzwischen zurückgetretene Maria Höfl-Riesch in Cortina d'Ampezzo gewann. Neben der langjährigen Topfahrerin kam nur Gina Stechert als weitere Deutsche in den vergangenen Jahren in einer Weltcup-Schussfahrt unter die ersten drei - im Februar 2009 bei ihrem Sieg im italienischen Tarvisio.