Rebensburg sieht sich „auf dem richtigen Weg“ zur WM
Sölden (dpa) - 100 Tage vor der alpinen Ski-WM war das Sieger-Duo beim Auftakt noch außer Reichweite - Viktoria Rebensburg sah sich trotzdem „auf dem richtigen Weg“.
Und das, obwohl die neue Frontfrau des Deutschen Skiverbands (DSV) mit dem Herzschlagfinale um Platz eins zum Start der Weltcupsaison in Sölden nichts zu tun hatte. 0,00 Sekunden Differenz zu Gesamtweltcupsiegerin Anna Fenninger aus Österreich zeigte die Anzeigetafel, als die amerikanische Slalom-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin am Samstag als letzte Fahrerin des Riesenslaloms ins Ziel kam - zwei Fahrerinnen als zeitgleiche Siegerinnen. „Spannender kann es gar nicht sein. Cool“, sagte Rebensburg.
Über den eigenen sechsten Platz im ersten Rennen der Nach-Maria-Höfl-Riesch-Ära war die Olympiasiegerin von 2010 „happy“. In Medaillenform war die 25 Jahre alte Skirennfahrerin zwar noch nicht - streng genommen aber auch nur einen Lauf davon entfernt. „Natürlich gibt es Dinge, die man noch besser machen kann. Abstimmungstechnisch, skitechnisch. Aber es war positiv, weil der zweite so war, wie ich es eigentlich kann und auch im Training gezeigt habe“, sagte Rebensburg mit Blick auf den zweiten Durchgang.
„Zu passiv, zu vorsichtig, nicht aktiv genug“, urteilte der neue Damen-Cheftrainer Markus Anwander über Lauf eins, DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier übte ebenfalls Kritik. „Der erste Durchgang war ein Lauf, den kannst du dir nicht erlauben, wenn du am Podium mitfahren möchtest. Rückstände von zwei Sekunden sind extrem schwer aufzuholen.“ Erst im Finale der besten 30 Fahrerinnen demonstrierte die Kreutherin, wie gut sie in ihrer Paradedisziplin fahren kann. „Der zweite Durchgang war richtig gut. Das war das Niveau, das man von der Viktoria erwarten kann und darf“, sagte Maier. Auf das Podest und die drittplatzierte Eva-Maria Brem aus Österreich fehlten Rebensburg am Ende trotzdem noch 0,31 Sekunden.
Mit Startnummer 15 hatte sie nach der ersten Fahrt über eine schon nachlassende Piste großen Rückstand. Wegen der krankheitsbedingten Pause und durchwachsenen Leistungen in der vergangenen Saison muss sich die Olympia-Dritte von Sotschi erst wieder in die erste Startgruppe der besten sieben Riesenslalom-Fahrerinnen zurückkämpfen.
Veronique Hronek kam unterdessen im ersten Weltcup-Rennen nach überstandenem Kreuzbandriss auf Rang 25 und sammelte einige Weltcup-Punkte. Simona Hösl und Lena Dürr waren im ersten Durchgang ausgeschieden.
Fenninger und Shiffrin hatten da schon die Basis gelegt für das spannende Finale am Rettenbachferner. Für Fenninger war es der erste Sieg in Sölden, aber saisonübergreifend bereits der fünfte im Riesentorlauf in Folge. Shiffrin freute sich über ihren Premierenerfolg in dieser Disziplin - und demonstrierte, dass sie auch im Kampf um den Gesamtweltcup eine Rolle spielen kann. Dafür will sie auch ein paar Super-G mit eher technischem Profil in dieser Saison fahren. Siege hat sie da im Gegensatz zu Rebensburg aber noch keine gefeiert.