Schweizerin Gut gewinnt Weltcup-Abfahrt in Val d'Isère
Val d'Isère (dpa) - Nach dem Aus von Lindsey Vonn war der Weg für Lara Gut frei. Einen Tag nach dem Sieg in der Super-Kombination bejubelte die Schweizerin auch den Erfolg in der Abfahrt beim alpinen Ski-Weltcup in Val d'Isère.
An dem Ort, an dem sie im Jahr 2009 die ersten beiden ihrer insgesamt vier WM-Medaillen holte, fuhr sie ihren 15. Erfolg im Weltcup ein. Beste Deutsche war Viktoria Rebensburg als 14., sie haderte danach mit ihrer Fahrt. „Im Moment sind es ein paar Kleinigkeiten, die nicht zusammenpassen“, sagte die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010.
Sieben Weltcup-Rennen in dieser Saison, viermal in den Top-10 - und jetzt das schlechteste Ergebnis des noch jungen Möchtegern-Winters. „Im Moment geht mir das Selbstverständnis ein bisschen ab“, sagte Rebensburg, die im Ziel den Kopf schüttelte. Dabei liegt ihr das Rennen in Frankreich eigentlich, vor einem Jahr erreichte sie als Zweite das bislang beste Abfahrtsergebnis der Karriere. Aber aktuell läuft es nicht. „Das zieht sich momentan durch alle Disziplinen, daran müssen wir arbeiten“, sagte die 26-Jährige. Anfang Januar, wenn ein paar Slalom-Rennen wie gewohnt ohne Rebensburg anstehen, will sich die zehnmalige Weltcupgewinnerin im Training neue Sicherheit holen.
Das hat Gut zur Zeit nicht nötig, bei der Schweizerin läuft es perfekt. „Ich bin super happy und fühle mich wohl in Val d'Isère“, sagte die Olympia-Dritte und gab ein simpel klingendes Erfolgsrezept zu Protokoll: „Einfach fahren, wie ich es kann, und nicht links und rechts überlegen, was man machen muss.“
Zu weit mochte die Schweizerin, die im Gesamtklassement bis auf zwei Zähler an Vonn heranrückte, nicht nach vorne blicken. „Ich freue mich megamäßig, aber ich muss einen Schritt nach dem anderen machen. Man hat heute wieder gesehen, wie schnell es gehen kann“, sagte Gut, die mit dieser Aussage vermutlich auf Vonn abzielte. Die Amerikanerin konnte in ihrem 350. Weltcup-Rennen nach überlegener Zwischenbestzeit
gerade noch einen Sturz verhindern und fuhr weiter. Die viermalige Gesamtweltcupgewinnern wollte sich aber am Knie untersuchen lassen.
Gut freute sich nicht nur über den Erfolg, sondern auch über eine kleine Kuh für die Siegerin des Rennens. „Mein Kondi-Trainer hat zu Hause Platz, er wird sich um die kleine Kuh kümmern“, sagte die Schweizerin.