Vierschanzentournee Freitag nimmt gute Ausgangslage nach Garmisch

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Noch am Abend seines gefühlten Sieges am Schattenberg verließ Richard Freitag seine neue Wahl-Heimat Oberstdorf und reiste mit seinen Teamkollegen ins knapp zwei Autostunden entfernte Seefeld.

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In dem kleinen Örtchen in Tirol, in dem die DSV-Adler traditionell für die beiden Wettkämpfe in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck residieren, will der Weltcup-Führende Freitag nun die Basis legen für den ersten Tournee-Gesamtsieg seit Sven Hannawald vor 16 Jahren. „Es macht Spaß und jetzt geht's weiter“, sagte Freitag. Mit den beiden Tagen in Oberstdorf war der Sachse „wirklich zufrieden“.

Wenige Stunden vorher hatte er sich von 25 500 frenetischen Fans in der ausverkauften Arena noch für einen zweiten Platz feiern lassen. „Ich hatte das Vertrauen, dass die Mannschaft so stabil ist, dass mindestens einer vorne ist. Das passt schon“, sagte Bundestrainer Werner Schuster. Auch wenn der Pole Kamil Stoch zum Auftakt nicht zu schlagen war, steht für Freitag und Co. fest: Die Ausgangsposition bleibt vor dem Neujahrsspringen in Garmisch vielversprechend.

„Garmisch ist nicht meine Lieblingsschanze, aber ich springe sie ganz gerne. Ich kann auch gut springen dort, aber das ist keine Garantie“, befand Freitag über die Große Olympiaschanze. Markus Eisenbichler (Neunter) und Andreas Wellinger auf Rang zehn lieferten zwar ordentliche Resultate, ließen aber mit Fehlern in ihren Flügen noch Luft nach oben. „Der zweite Sprung war definitiv eine Steigerung, ich komme immer noch nicht ganz rein ins Fliegen. Es wird Stück für Stück besser“, sagte Wellinger.

Das vom Wind und Regen geprägte Auftaktspringen zeigte dominante Polen, ordentliche Deutsche und Favoriten, die ihre Hoffnungen auf den Gesamtsieg schon nach der ersten von vier Stationen begraben müssen. „Wir sind froh, dass wir diese Position haben“, sagte Schuster. Er meinte sechs Athleten im zweiten Durchgang, drei unter den besten Zehn und Freitag unmittelbar in Lauerstellung.

Zwei Rivalen des Sachsen, der Norweger Daniel Andre Tande und der Slowene Peter Prevc, sind nach durchwachsenen Sprüngen und Problemen mit dem Wind schon raus aus dem Kampf um den goldenen Adler. Schuster ahnt, dass auch bei den folgenden drei Wettkämpfen der Wind eine Rolle spielen dürfte. „Es wird eine turbulente Tournee werden, jeder tolle Tag ist ein Segen“, sagte der Österreicher.