Lahms Karriere: Schlaglichter Alleskönner, Titeljäger, Weltmeister
München (dpa) - Philipp Lahm beendet im Sommer nach fast anderthalb Jahrzehnten seine herausragende Laufbahn als Fußball-Profi. Die Deutsche Presse-Agentur nennt ausgewählte Karriere-Stationen.
DEBÜT: Der FC Bayern hat am 13. November 2002 keine Chance mehr auf das Weiterkommen in der Gruppenphase der Champions League, zwei Nachwuchskräfte dürfen auch deshalb als Joker ran. Ottmar Hitzfeld wechselt zuerst Bastian Schweinsteiger und kurz vor dem Spielende auch Philipp Lahm ein.
ALLROUNDER: Als Linksverteidiger erzielt Lahm beim Sommermärchen 2006 das erste Turniertor und damit einen seiner nur fünf Länderspieltreffer in 113 Spielen. Auf eigenen Wunsch wechselt er später auf die Rechtsverteidigerposition. Die Beförderung von Pep Guardiola ins Mittelfeld in dessen Amtszeit gefällt Lahm. „Philipp Lahm kann zehn Positionen spielen - nur nicht die von Manuel Neuer“, sagt der katalanische Starcoach damals.
STRAFE: Als sehr fairer Fußballer wird Lahm nur selten verwarnt. Zwischen September 2014 und Oktober 2015 bleibt er in der Bundesliga sogar ohne Foul. Eine saftige Geldstrafe kassiert er allerdings wegen eines Zeitungs-Interviews. 50 000 Euro sollen ihn die Aussagen zur Transferpolitik und zur Spiel-Philosophie gekostet haben.
TITELJÄGER: Mit den Münchenern wurde er siebenmal deutscher Meister und sechsmal DFB-Pokalsieger, 2013 gewann er auch die Champions League. 320 Bundesligaspiele, 53 Partien im DFB-Pokal, 102 in der Champions League und insgesamt 501 Pflichtspiele für den FC Bayern weist die Bilanz des Club-Weltmeisters von 2013 auf.
SCHWARZE STUNDE: Einen tränenreichen Abend erlebt Lahm ausgerechnet im Heimstadion. Im „Finale dahoam“ geht der Henkelpott am 19. Mai 2012 nach Elfmeterschießen an den FC Chelsea. Lahm verwandelt seinen Elfmeter zum 1:0 - kein Trost.
GRÖSSTER TRIUMPH: Als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft feiert Lahm am 13. Juli 2014 den größten Abend seiner Karriere. Nach dem epochalen 7:1 im Halbfinale gegen WM-Gastgeber Brasilien wird im Endspiel Argentinien 1:0 bezwungen. Am Tag danach teilt er Bundestrainer Joachim Löw seine Entscheidung mit, die DFB-Laufbahn zu beenden.
ÜBERRASCHEND: Immer Leistungsträger und ein Allesgewinner im deutschen Fußball - und trotzdem fehlt ihm eine Auszeichnung. „Fußballer des Jahres“ wurde Lahm noch nie. Zum Karriereende in diesem Sommer würde die Ehrung diesmal ganz gut passen.