Hintergrund Anschlag in Stockholm: Was wir wissen - und was nicht

Stockholm (dpa) - Ein Lastwagen rast in Stockholm in eine Menschenmenge und anschließend in ein Kaufhaus, es gibt Tote und Verletzte.

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WAS WIR WISSEN

- Die Tat: Um 14:55 Uhr ging nach Angaben der Sicherheitspolizei der Notruf ein, dass im Herzen Stockholms ein Lastwagen in eine Menschenmenge gefahren sei und viele Menschen verletzt habe. Anschließend fuhr der Lastwagen in ein Kaufhaus und fing Feuer. Der Fahrer floh.

- Das Tatfahrzeug: Der Laster gehört einer Brauerei und wurde gekapert. Die Brauerei erklärte in einem Statement auf ihrer Internetseite: „Unser Fahrer versuchte, das Fahrzeug zu stoppen, indem er sich davor stellte - aber musste zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden.“ Der Mann sei leicht verletzt und stehe unter Schock.

- Die Opfer: Es gab nach vorläufigen Angaben vier Tote und 15 Verletzte. Acht Erwachsene und ein Kind waren am Samstagmorgen nach Behördenangaben noch im Krankenhaus.

- Der Festgenommene: Der am Freitagabend Festgenommene stimmt nach Angaben der Polizei mit Beschreibungen einer Person überein, die sich in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben soll. Bilder dieses Mannes hatte die Polizei auf einer Pressekonferenz gezeigt. Der Verdächtige steht unter Terror- und Mordverdacht.

WAS WIR NICHT WISSEN

- Der Festgenommene: Der Mann saß nach Polizeiangaben „wahrscheinlich“ hinter dem Steuer des Lkw - dass er der Täter war, steht aber noch nicht fest. Die Polizei wollte auch nicht sagen, ob er schon vorher im Visier der Ermittler stand. Über die Identität des Verdächtigen gibt es bislang ebenfalls keine offiziellen Angaben.

- Der oder die Täter: War es ein Einzeltäter? Oder hatte der Fahrer des Lastwagens Komplizen? Die Polizei schließt weitere Festnahmen nicht aus, es gebe aber keine Hinweise auf eine Gefahr für die Allgemeinheit. Berichte über eine weitere Festnahme bestätigten die Ermittler nicht.

- Der Tatablauf: Unmittelbar nach der Todesfahrt des Lastwagens gab es Gerüchte über Schüsse in der Stockholmer Innenstadt. Das bestätigte die Polizei aber nicht.

- Die Flucht: Wie und wohin der Täter direkt nach der Tat flüchten konnte, ist unklar.

- Das Tatmotiv: Die Polizei geht ebenso wie Ministerpräsident Stefan Löfven von einem Terroranschlag aus. Aber auch wenn vieles dafür spricht: Bewiesen ist das noch nicht.