Atomkonzerne lehnen Vorschlag zum Ausstieg vorerst ab
Berlin/Essen (dpa) - Deutschlands Atomkonzerne lehnen die Vorschläge der Regierungskommission zur langfristigen Finanzierung des Atomausstiegs vorerst ab.
Die betroffenen Energieunternehmen würden mit einem hohen Risikoaufschlag „über ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hinaus“ belastet, hieß es in einer Eon-Stellungnahme. Dies könnten sie aus Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern, Kunden und Eigentümern nicht akzeptieren. Die Unternehmen wollten allerdings vor einer abschließenden Bewertung die Unterlagen eingehend analysieren.
Gleichlautende Mitteilungen gab es auch von RWE, EnBW und Vattenfall. Die Unternehmen betonen in der Stellungnahme, dass sie selbstverständlich zu ihren Verpflichtungen für die Abwicklung der Kernenergie stünden. Die Zwischen- und Endlagerung in Deutschland sei aber eine operative Aufgabe des Staates, der dafür auch die politische Verantwortung trage.
Der CDU-Politiker Ole von Beust hatte den Vorschlag zuvor gelobt und die Atomkonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall aufgefordert, bei der Lösung mitzumachen. Geplant sind 23,34 Milliarden Euro für die Zwischen- und Endlagerung von Atommüll, die in einen staatlichen Fonds fließen sollen.