Bauern halten Millionenschaden für möglich
Berlin (dpa) - Nach der Sperrung von rund 1000 Höfen in Niedersachsen wegen der Gefahr dioxinbelasteter Futtermittel hält der Deutsche Bauernverband einen Millionenschaden für möglich.
„Wir reden über eine Sperrung von vielleicht einer Woche. Das tut weh. Das sind sehr schnell 10 000 oder 20 000 Euro Umsatz weniger in einem landwirtschaftlichen Betrieb“, sagte Generalsekretär Helmut Born am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Er forderte Schadenersatz: „Wer den Schaden verursacht, bezahlt ihn auch.“
Der Bauernverband sieht keine Gefahr für Verbraucher. „Über Rückrufaktionen sind diese Partien jetzt zurückgenommen worden. Der Verbraucher kann sicher sein, dass ihm da nichts passiert.“ Das Kontrollsystem müsse aber besser werden. „Die Futtermittelfirma hat ja Ende November festgestellt, dass in Futtermittelfetten erhöhte Werte waren. Die Qualitätssicherungssysteme haben damals angeschlagen“, sagte er. „Was sich nun herausstellt ist, dass auf dem Weg zu den Bauern hin dann offenbar doch Chargen unterwegs waren, die den Behörden nicht bekannt waren.“
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), ein Zusammenschluss kleinerer Höfe, verlangte mehr Transparenz. „Das heißt konkret zu klären, wie die Wege bei der Futtermittelherstellung verlaufen, welche Futtermittelzutaten woher kommen und genaue transparente Angaben über die Zusammensetzung eines Futtermittels gewährleisten“, sagte AbL-Chef Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf.