Bundeswehrverband: Kein Abzug aus Afghanistan
Berlin (dpa) - Nach dem Tod von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden darf es nach Ansicht des Bundeswehrverbandes kein voreiliges Ende des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan geben. „Ich meine, der Auftrag ist damit nicht erfüllt“, sagte Verbandschef Ulrich Kirsch im ZDF-Morgenmagazin.
Bei dem Einsatz am Hindukusch gehe es darum, die Situation der Menschen zu verbessern und die Sicherheit in die Verantwortung der afghanischen Sicherheitskräfte zu übergeben. „Und da sind wir in der Tat noch nicht so weit.“
Wichtig sei vor allem, auch die Situation im Nachbarland Pakistan mit in die Entscheidungen einzubeziehen. „Pakistan war schon immer der Schlüssel der Gesamtregion“, sagte Kirsch. Die Terroristen kämen vor allem aus Waziristan im Norden Pakistans. Vor einem Bundeswehrabzug müsse Afghanistan zunächst in der Lage sein, mit den Wanderungen der Aufständischen aus Pakistan selbst fertig zu werden.
Die Bundesregierung hatte bereits angekündigt, nicht am Afghanistan-Einsatz rütteln zu wollen. Deutschland will Ende des Jahres mit dem Abzug der Bundeswehr-Soldaten beginnen, falls die Sicherheitslage es zulässt. 2014 soll der Kampfeinsatz der internationalen Schutztruppe beendet werden.