Cameron erwägt Einsatz von Wasserwerfern

London (dpa) - Nach vier Nächten mit Krawallen in Großbritannien erwägt der britische Premierminister David Cameron den Einsatz von Wasserwerfern gegen die Randalierer.

Nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in London erklärte Cameron, es gebe „Alternativpläne, dass Wasserwerfer innerhalb von 24 Stunden einsatzbereit sind“. Wasserwerfer werden üblicherweise gegen größere Demonstrantengruppen eingesetzt. Bei den jüngsten Krawallen handelte es sich aber überwiegend um versprengte Gruppen von Randalierern.

Bisher hatte die Regierung den Einsatz von Wasserwerfern im Grundsatz ausgeschlossen. „In Großbritannien halten wir niemanden mit Wasserwerfern zurück“, hatte Innenministerin Theresa May noch am Dienstag erklärt. Stattdessen setze sie auf die Mitarbeit der Menschen vor Ort - so funktioniere britische Polizeiarbeit. Sie rief die Eltern der randalierenden Jugendlichen und die Vertreter der Gemeinden auf, den Behörden dabei zu helfen, die Gewalttäter auf den Bildern der Überwachungskameras zu identifizieren.

Cameron räumte außerdem ein, dass Großbritannien ein Banden-Problem habe. Sie seien aber nicht repräsentativ für die große Mehrheit der jungen Leute in Großbritannien. „Wir brauchen einen deutlicheren Wertekanon.“ Derzeit gebe es ein „Fehlen von Verantwortung“ in Teilen der Gesellschaft.