Hintergrund Das Gravitationswellen-Observatorium Ligo
Washington (dpa) - Ligo ist ein sogenanntes Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatorium, das in den USA speziell für den Nachweis von Gravitationswellen gebaut wurde. Der Detektor besteht aus zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Armen, die jeweils vier Kilometer lang schnurgerade am Boden verlaufen.
Im Inneren laufen Laserstrahlen, mit denen sich eine Änderung der Armlängen extrem genau messen lässt. Treffen Gravitationswellen die Anlage, stauchen und strecken sie die Arme unterschiedlich um winzige Beträge. Das Lasersystem soll dabei noch Längenänderungen erfassen, die rund zehntausend Mal kleiner sind als ein Wasserstoffatomkern.
Das Ligo-Konsortium betreibt zwei nahezu identische Detektoren in Hanford (US-Staat Washington) und - 3000 Kilometer davon entfernt - in Livingston (Louisiana). Erstmals ging das Observatorium 2002 auf die Suche, zunächst erfolglos. Von 2010 an wurden die Detektoren aufgerüstet, unter anderem mit Technik, die im Rahmen des deutschen Experiments GEO600 bei Hannover entwickelt wurde.
Seit September 2015 hat dieses „advanced Ligo“ (weiterentwickeltes Ligo) eine deutlich verbesserte Empfindlichkeit. So konnten am 14. September 2015 erstmals die Gravitationswellen von zwei verschmelzenden Schwarzen Löchern nachgewiesen werden. Anschließend folgten weitere Nachweise.