Hintergrund Der konfliktreiche Sahara-Staat Mali

Gao (dpa) - Im westafrikanischen Mali treiben islamistische Terrorgruppen und örtliche Milizen ihr Unwesen. Vor allem die dünn besiedelten Weiten der Sahel-Zone im Norden gelten als Rückzugsgebiet der Extremisten, darunter die Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI).

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Rund 15 000 Soldaten und Polizisten einer UN-Mission bemühen sich um die Stabilisierung der Region. Dazu gehören auch rund 800 in der nördlichen Stadt Gao stationierte Bundeswehrsoldaten. Der Blauhelm-Einsatz in Mali ist derzeit der gefährlichste UN-Einsatz. Seit seinem Beginn 2013 wurden 70 Blauhelme getötet.

Islamistische Milizen hatten den Norden Malis 2012 zeitweise unter ihre Kontrolle gebracht, wurden jedoch durch ein militärisches Eingreifen Frankreichs 2013 zurückgedrängt. Vor allem im Norden, verstärkt aber auch im Zentrum des Landes, kommt es zu Angriffen auf die UN-Mission und malische Soldaten. Die Umsetzung eines von Algerien vermittelten Friedensabkommens macht nur zäh Fortschritte. Im Norden herrscht weiter ein Machtvakuum, der Staat hat nur bedingt Kontrolle. Mali, eines der ärmsten Länder der Welt, hat rund 16 Millionen Einwohner, ist aber etwa 3,5 Mal so groß wie Deutschland.

Frankreich hat derzeit in Mali und anderen Ländern der Sahel-Zone im Rahmen des Anti-Terror-Einsatzes Barkhane rund 4000 Soldaten im Einsatz. Die Truppen gelten im Vergleich zu den Blauhelmen als mobiler und damit als effektiver bei der Bekämpfung von Extremisten. Die auch im Tschad und Niger aktive Truppe verfügt Paris zufolge über Drohnen, mehrere Kampfflugzeuge und 17 Hubschrauber.

Die mit Al-Kaida verbundenen Dschihadisten in Mali, darunter Ansar Dine, Al-Mourabitoun und AQMI, haben sich im März zu einem neuen Bündnis zusammengeschlossen. Welche Auswirkungen der Schritt haben wird, ist bislang noch unklar.