Deutsche Konzerne verlieren an Gewicht
Frankfurt/Stuttgart (dpa) - Deutschlands Konzerne haben einer Studie zufolge infolge der Euro-Schuldenkrise an Gewicht an den Weltbörsen eingebüßt.
Zwar platzierten sich wie im Vorjahr vier deutsche Adressen unter den 100 teuersten Unternehmen der Welt, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young ermittelt hat. Allerdings nahm deren Börsenwert mit Ausnahme der Softwareschmiede SAP ab. Angeführt wird die Top-100-Liste wie schon 2010 vom US-Ölriesen Exxon.
Gemessen an der Marktkapitalisierung in US-Dollar ist Siemens das teuerste deutsche Unternehmen (Rang 59/Vorjahr: Rang 44) mit einem Börsenwert von fast 86 Milliarden US-Dollar (rund 66,6 Mrd Euro). Der Autobauer Volkswagen (64,7 Mrd US-Dollar) verbesserte sich von Rang 93 auf Rang 86, SAP(rund 64,1 Mrd US-Dollar) von 111 auf 88. Der Chemiekonzern BASF (rund 62,4 Mrd US-Dollar) rutschte von Platz 84 auf Platz 92.
Im Ländervergleich liegt Deutschland gemeinsam mit Brasilien auf dem sechsten Platz. Die vorderen Plätze belegen die USA (40 Unternehmen unter den Top 100), China und Großbritannien (je 9), Frankreich und Japan (je 5).
Insgesamt sind die 100 Unternehmen nach Berechnungen von Ernst & Young derzeit rund 11,7 Billionen US-Dollar wert. Spitzenreiter Exxon kommt auf einen Börsenwert von 403,5 Milliarden US-Dollar, der zweitplatzierte Computerhersteller Apple ist zum Jahresende gut 374 Milliarden US-Dollar wert. Der chinesische Ölkonzern Petrochina erreicht mit einer Marktkapitalisierung von 277,5 Milliarden US-Dollar den dritten Platz. Europa ist unter den ersten zehn nur noch mit einem Unternehmen vertreten: Royal Dutch Shell.
In der erweiterten Rangfolge der 300 teuersten Unternehmen der Welt finden sich weitere acht deutsche Konzerne: Bayer (Rang 120), Telekom (126), Daimler (137), Allianz (150), BMW (153), Eon (154), Deutsche Bank (204) und Audi (246).