Deutschland für möglichen Gasstreit gewappnet
Berlin (dpa) - Deutschland ist für eine mögliche Eskalation des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine gut gewappnet. Die deutschen Gasspeicher seien aktuell zu rund 70 Prozent gefüllt, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium auf dpa-Anfrage.
Das würde laut Expertenschätzungen bei milder Witterung für einige Wochen reichen.
In Deutschland gibt es 51 Gasspeicher mit einer Kapazität von etwa 23 Milliarden Kubikmeter - dies entspricht nach Angaben des Branchenverbands BDEW rechnerisch mehr als einem Viertel des deutschen Jahresbedarfs an Gas. Die Bundesrepublik verfügt damit über die weltweit viertgrößten Speichermöglichkeiten. In den 28 EU-Mitgliedsstaaten sind die Speicher derzeit im Schnitt zu knapp 59 Prozent gefüllt.
Russland verlangt, dass die Ukraine bis Ende dieser Woche zunächst zwei Milliarden US-Dollar ihrer Gasschulden begleicht. Sonst will der russische Monopolist Gazprom von kommender Woche an nur noch gegen Vorkasse liefern. Das könnte wie 2009 zu Engpässen in der Europäischen Union führen. Denn die Ukraine ist das wichtigste Transitland für Gaslieferungen in die EU.
Die Bundesregierung betont, es gebe „derzeit keinerlei Anhaltspunkte für Liefereinschränkungen“. Das gelte für Gas ebenso wie für Rohöl- und Produktlieferungen.