Dönermorde: Hinweise auf Komplizen in Niedersachsen
Hannover/Zwickau (dpa) - Die mutmaßlich rechtsextremistischen Drahtzieher der sogenannten Dönermord-Serie hatten einem Bericht des „Focus“ zufolge einen Unterstützer. Demnach hatte ein 37-Jähriger aus Niedersachsen den Verdächtigen vor Jahren gegen Geld seinen Personalausweis überlassen.
Damit soll das Wohnmobil gemietet worden sein, in dem sich zwei Männer am 4. November bei Eisenach laut Polizei erschossen, nachdem sie zuvor eine Bank ausgeraubt hatten. Die beiden Männer werden mit den Morden in Verbindung gebracht.
Mit dem Ausweis des Helfers aus Lauenau bei Hannover hatten die Tatverdächtigen dem Magazinbericht zufolge schon im Jahr 2007 ein Wohnmobil gemietet. Damit waren sie unterwegs, als sie in Heilbronn eine 22-jährige Polizistin erschossen haben sollen. Nach der Bluttat sollen sie mit dem Fahrzeug in eine Straßensperre geraten sein, sie wurden aber durchgelassen.
Das Landeskriminalamt Niedersachsen wollte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa nicht zu dem angeblichen Unterstützer äußern. Die Behörde verwies auf die Zuständigkeit des Bundeskriminalamts und der Bundesanwaltschaft, die die Ermittlungen in dem Fall übernommen haben.
Der 37-Jährige soll wie die Verdächtigen in Jena geboren und zumindest zeitweise Kontakte in die rechtsradikale Szene gehabt haben. Laut „Focus“ wurde er kurz nach dem Fund der beiden Leichen von der Polizei in Gewahrsam genommen und über Tage verhört. Für die Überlassung seines Ausweises, den er nicht als gestohlen meldete, soll er mindestens 20 000 Euro kassiert haben.