EU-Abstimmungen - Manchmal wird ein Nein noch zum Ja
Berlin (dpa) - Die in der Slowakei gescheiterte Abstimmung über die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms muss nicht das endgültige Aus bedeuten. Zumindest Volksabstimmungen über Europafragen sind nach einer Ablehnung schon wiederholt worden - und haben im zweiten Anlauf doch noch zum Erfolg geführt.
Im Oktober 2009 stimmt Irland dem EU-Vertrag von Lissabon im zweiten Anlauf mit überraschend großer Mehrheit zu. Nach dem offiziellen Endergebnis votieren 67,1 Prozent für und 32,9 Prozent der Iren gegen das EU-Reformwerk. Vierzehn Monate zuvor hatte eine Mehrheit dagegen gestimmt und die EU in eine schwere politische Krise gestürzt.
Im Juni 2001 lehnen die Iren den EU-Vertrag von Nizza mit 54 Prozent ab und blockieren damit zunächst die angestrebte EU-Reform. Im Oktober 2002 sprechen sich in einem zweiten Referendum dann 62,9 Prozent doch noch für die Annahme aus.
Im Juni 1992 stimmt eine knappe Mehrheit von 50,7 Prozent der Dänen gegen die Ratifizierung des Maastrichter Unions-Vertrages. Elf Monate später votieren in einer zweiten Volksabstimmung dann 56,7 Prozent mit Ja zu dem für Kopenhagen abgeänderten Vertragswerk.