Ex-Europameister Hrubesch sieht kein Stürmerproblem
Berlin (dpa) - Ex-Europameister Horst Hrubesch hat den deutschen Auftritt bei der Fußball-Europameisterschaft trotz des Ausscheidens im Halbfinale gelobt.
„Die Mannschaft hat auch so gezeigt, dass sie eine eigene Klasse hat. Die Franzosen haben uns ja nicht blank und krumm gespielt“, sagte Hrubesch zum 0:2 gegen den Gastgeber in einem Interview der „Welt am Sonntag“. „Entscheidend war, dass wir die Tore nicht erzielt haben. An Möglichkeiten mangelte es nicht“, urteilte der einstige Mittelstürmer, dem 1980 beide Treffer zum 2:1-Sieg im EM-Finale über Belgien gelangen.
Ein Stürmerproblem im deutschen Fußball sieht der jetzige Trainer der U21-Auswahl nicht. Hrubesch verwies auf Mario Gomez, Mario Götze und Leroy Sané, demnächst werde Davie Selke von RB Leipzig dazukommen. Auch mit Blick auf weitere Talente wie Leon Goretzka, Julian Weigl, Jonathan Tah oder Yannick Gerhardt ist Hrubesch für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland optimistisch.
„Uns fehlen keine Spieler. Aber wir müssen darauf achten, dass wir sie auch richtig ausbilden“, mahnte Hrubesch. In der U15- oder U16-Nationalmannschaft gebe es eine ganze Menge talentierter Spieler auch auf den Außenverteidiger-Positionen. In den Vereinen würden sie wegen ihrer technischen Qualitäten aber ins Mittelfeld gestellt. Als Beispiel nannte Hrubesch Joshua Kimmich. „In München spielt er dann in seiner ersten Bundesligasaison auf einmal einen Außenverteidiger, dass ich mit den Ohren geschlackert habe“, sagte Hrubesch.