Ex-Parteichef: Strauss-Kahn sollte antreten können
Paris (dpa) - Nach der überraschenden Wende im Fall Strauss-Kahn werden bei den französischen Sozialisten Stimmen laut, ihrem ehemaligen Favoriten für die Präsidentschaftswahl doch noch eine Chance zu geben.
„Nichts sollte Dominique Strauss-Kahn daran hindern, (bei den Vorwahlen) zu kandidieren“, sagte Ex-Parteichef François Hollande, der selber auch antritt, der Zeitung „Libération“. Indirekt sprach er sich für eine Verlängerung der Meldefrist bei den Sozialisten für eine Präsidentschaftskandidatur aus. Bislang war diese auf den 13. Juli festgelegt - noch vor dem nächsten offiziellen Gerichtstermin Strauss-Kahns.
Die Termine für die Vorwahl im Oktober sollten hingegen bleiben, meinte Hollande, der seit der Festnahme des ehemaligen IWF-Chefs selber als Favorit galt. Französische Medien mutmaßen, dass Hollande sich gegen Strauss-Kahn immer noch bessere Chancen ausrechnet als gegen die amtierende Parteichefin Martine Aubry, deren Profil dem seinen stark ähnelt. Beiden wird mangelnde Ausstrahlung und geringe internationale Erfahrung vorgeworfen. Aubry hatte ihre Kandidatur für die Vorwahl erst kürzlich nach langem Zögern erklärt.