Experte setzt Hoffnung auf neuen Schnelltest
Berlin (dpa) - Ein neuer Schnelltest für Lebensmittel soll die Suche nach der Quelle des EHEC-Ausbruches deutlich beschleunigen.
„Das Verfahren erkennt spezifisch den Ausbruchsstamm 0104:H4 und macht auch Angaben über die Menge der gefundenen Erreger. Es dauert nur anderthalb Stunden. Allerdings müssen die Bakterien aus den Lebensmittelproben wie bei allen anderen Tests auch vorher angezüchtet werden“, sagte Lothar Beutin, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Escherichia coli am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch.
Das Verfahren wurde umgehend allen Landeslabors zur Verfügung gestellt. „Die Kollegen dort können loslegen, sobald sie die spezifischen Gensonden haben“, sagte Beutin. Er ist hoffnungsvoll, dass die zielgerichtete Suche nach der Ausbruchsquelle, die nun in vielen Laboren gleichzeitig ablaufen kann, bald Erfolg haben wird. „Wenn man mit genauem Fahndungsfoto und nicht mehr 'nach unbekannt' fahndet, dann müsste das sehr viel schneller gehen.“ Eine heiße Spur sieht der EHEC-Experten noch nicht. „Aber die Suche konzentriert sich auf den Hamburger Großmarkt.“
Bereits am Dienstag hatte die Uniklinik Münster einen neuentwickelten Schnelltest vorgestellt, der den Erreger sowohl bei Patienten als auch auf Lebensmitteln nachweisen soll. „Aber unser Verfahren ist noch präziser und auch für Lebensmittel bereits evaluiert“, sagte Beutin. Die Methode funktioniert als sogenannte Echtzeit-PCR (Polymerase Kettenrektion). Dabei wird das Genmaterial zunächst vervielfacht. Eine spezifische Gensonde findet dann unter anderem bestimmte Toxin-Gene sowie ein spezifisches Erreger-Gen.