FIFA-Verdächtige: Schweiz sieht kaum Chancen auf Freilassung
Zürich (dpa) - Die in der Schweiz festgenommenen Fußball-Funktionäre haben nur geringe Chancen auf eine vorzeitige Freilassung aus der Auslieferungshaft.
„Nach unserer Ansicht besteht hohe Fluchtgefahr“, sagte Folco Galli, der Sprecher des Bundesamtes für Justiz, der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem sei Verdunkelungsgefahr gegeben.
Die Schweizer Polizei hatte auf Ersuchen der USA am 27. Mai sieben hochrangige Funktionäre vor dem FIFA-Kongress in Zürich festgenommen. Unter den Korruptionsverdächtigen waren zwei Vizepräsidenten des Weltverbandes, Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo.
Alle sieben seien weiter im Kanton Zürich in Haft, sagte Justizsprecher Galli. Die USA haben nun bis zum 3. Juli Zeit, ein formelles Auslieferungsersuchen zu stellen. Die Verdächtigen können inzwischen ihre Haft vor dem Schweizer Bundesstrafgericht anfechten.
Die Entscheidung liege bei den Richtern, doch sei Haft laut Schweizer Gesetz und Rechtsprechung „die Regel“, bis das Bundesamt für Justiz die Frage klärt, ob die Männer ausgeliefert werden. Auch gegen diesen Entscheid können die Verdächtigen Berufung einlegen, weshalb das Verfahren in der Schweiz sechs Monate dauern könnte, sagte Galli.