Greenpeace: Wind und Wasser schon heute billiger
Hamburg/Berlin (dpa) - Energie aus Wind und Wasser ist nach einer Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace schon heute billiger als Kohle- und Atomstrom.
Würden alle Kosten und die staatliche Förderung eingerechnet, so koste Atomstrom doppelt so viel wie Wasserkraft und zwei Drittel mehr als Windenergie, heißt es in der Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), die heute in Berlin veröffentlicht wurde. Auftraggeber ist Greenpeace Energy, die Energiegenossenschaft der Umweltorganisation.
Die konventionellen Energien verursachten versteckte Kosten, die zwar nicht auf der Stromrechnung auftauchten, von den Bürgern aber dennoch bezahlt werden müssten, zum Beispiel als Steuern. „Bislang wurden die Verbraucher über den wahren Preis von Kohle und Atom getäuscht“, sagte Robert Werner, Vorstand von Greenpeace Energy. „Die ganze Energiedebatte krankt daran, dass die tatsächlichen gesellschaftlichen Kosten nicht ehrlich beziffert werden.“ Die FÖS-Wissenschaftler ermittelten für eine Kilowattstunde Windstrom Kosten von 7,6 Cent, für Wasserstrom 6,5 Cent, für Kohlestrom 12,1 Cent und für Atomstrom 12,8 Cent.
Die Autoren rechneten vor allem staatliche Förderung in die Kosten ein. Sie kamen bei der Atomstromproduktion auf 186 Milliarden Euro seit 1970, bei den erneuerbaren Energien dagegen nur auf 28 Milliarden Euro. Zudem verursachten die Energieträger Kosten an anderer Stelle, zum Beispiel Klimaschäden, die ihnen zugerechnet werden könnten. Nicht in der Rechnung enthalten seien dagegen die möglichen Kosten eines großen Atomunfalls, da die Schäden unkalkulierbar seien.