Hintergrund: Das dritte IS-Video

Kairo (dpa) - Das Video der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) von der Tötung des britischen Entwicklungshelfers David Haines unterscheidet sich von den beiden vorherigen Enthauptungs-Videos.

Erstmals wenden sich die Extremisten nicht an die USA, sondern schicken - so der Titel des Videos - eine „Botschaft an die Verbündeten von Amerika“.

Namentlich wird der britische Premierminister David Cameron hervorgehoben. David Haines erklärt in seiner offenkundig einstudierten Rede: „Ich mache dich, David Cameron, in vollem Umfang für meine Exekution verantwortlich.“ Haines ist in einen orangen Overall gekleidet, der an die Kleidung der muslimischen Häftlinge im US-Gefangenenlager Guantanamo erinnert.

Wie die zuvor getöteten US-Amerikaner James Foley und Steven Sotloff kniet Haines vor seinem Schlächter im Sand. Cameron sei „freiwillig“ ein Bündnis mit den USA gegen den IS eingegangen, sagt Haines. Damit folge er „einem Trend unter britischen Premiers, die nicht genügend Courage haben, Nein zu den Amerikanern zu sagen“.

Mit einem Messer in der Hand verurteilt im Anschluss daran der schwarz vermummte IS-Kämpfer die „böse Allianz“ Großbritanniens mit den USA. „Dass du (Cameron) die Rolle des hörigen Schoßhündchens spielst, wird dich und deine Leute in einen nächsten blutigen und nicht zu gewinnenden Krieg treiben.“ Großbritannien rüstet kurdische Peschmerga-Milizen im Nordirak mit Maschinengewehren aus.

Der IS-Kämpfer im Video ist mutmaßlich derselbe, der auch in den vorherigen Enthauptungsvideos zu sehen war. Das Video von Foleys Tötung war vor knapp vier Wochen ins Internet gestellt worden, das Video zu Sotloff vor zwei Wochen. Am Ende präsentierte der IS-Kämpfer jeweils sein nächstes Opfer. Dieses Mal wurde erneut ein Brite vorgestellt, der in Syrien als Entwicklungshelfer gearbeitet haben soll.