Hintergrund: Der 5-Punkte-Plan des IOC
Lausanne (dpa) - Knapp sechs Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei einem Gipfeltreffen einen 5-Punkte-Plan verabschiedet, um gegen Doping vorzugehen.
Das IOC hatte zuvor bekannt gegeben, dass saubere russische Leichtathleten trotz der Sperre des Weltverbandes IAAF doch unter ihrer Landesflagge an den Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. Sie müssen aber außerhalb des nicht funktionierenden Anti-Doping-Systems ihres Landes getestet worden sein.
Der 5-Punkte-Plan des IOC sieht vor:
1.) Der Bericht des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF wird begrüßt, in dem der Verband dem Nationalen Olymposchen Komitees Russland „enorme Bemühungen und große Professionalität“ zuspricht. Dies habe zu einem „erheblichen Fortschritt“ geführt, die Anti-Doping-Kriterien zu erfüllen.
2.) Die internationalen Verbände und die Nationalen Olympischen Komitees sollen alle möglichen Maßnahmen unternehmen, um gedopte Sportler von den Spielen in Rio de Janeiro fern zu halten.
3.) Nicht nur gedopte Sportler sollen von einer Sperre betroffen sein, sondern auch Trainer, Ärzte und Betreuer, die für Doping verantwortlich sind oder gegen die derzeit wegen Doping-Verstößen ermittelt wird.
4.) Weil Russland und Kenia nicht den Kriterien der Anti-Doping-Agentur WADA genügen, müsse die „Unschuldsvermutung“ der Sportler aus diesen Ländern „ernsthaft in Frage gestellt“ werden. Die internationalen Verbände sollten daher nach Möglichkeiten außerhalb der nationalen Doping-Kontrollen suchen, um Sportler zu testen.
5.) Die Anti-Doping-Agentur WADA soll 2017 eine außerordentliche internationale Konferenz zum Thema abhalten.