Hintergrund: Die Terroranschläge von Brüssel

Brüssel (dpa) - Am 22. März verübten islamistische Terroristen in Brüssel einen Doppelanschlag auf den Flughafen und in der U-Bahn. Dabei wurden 32 Menschen ermordet und etwa 340 Menschen verletzt.

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Zudem kamen drei Selbstmordattentäter um: Najim Laachraoui (24) und der für Gewaltkriminalität vorverurteilte Ibrahim El Bakraoui (29) sprengten sich am Flughafen in die Luft, Bakraouis Bruder Khalid (27) in der Metro-Station Maelbeek.

Die Terroristenzelle hatte Beziehungen zu den Pariser November- Anschlägen mit 130 Toten. Nach Khalid Bakraoui wurde schon vor den Brüsseler Anschlägen gefahndet, weil er eine Wohnung zur Vorbereitung der Pariser Anschläge angemietet haben soll. Der Elektromechaniker Laachraoui soll als Bombenspezialist sogar einer der Haupttäter von Paris gewesen sein. Seine DNA wurde an Tatorten gefunden: dem Stade de France und dem Musikclub Bataclan.

17 der 32 Ermordeten der Brüsseler Anschläge waren Belgier, 15 kamen aus anderen Ländern. Unter ihnen ist auch eine Deutsche.

Ein Mysterium war zunächst der „dritte Mann“ vom Flughafen Zaventem: Überwachungskameras hatten neben den beiden Selbstmordattentätern dort einen „Mann mit Hut“ aufgenommen. Er verließ das Gebäude und ging durch Zaventem und durch Brüssel bis in die Nähe des zweiten Anschlagsortes, wie die spätere Auswertung der lückenhaften Aufzeichnung von Überwachungskameras ergab.

Die Abflughalle des Flughafens Zaventem wurde bei dem Anschlag derart beschädigt, dass sie für den Passagierverkehr ganz geschlossen wurde. Erst am 3. April starteten wieder die ersten drei Verkehrsmaschinen. Der Betrieb der betroffenen U-Bahn-Linie läuft bis in diese Tage hinein nur eingeschränkt.