Hintergrund: Die Terrorgruppe Islamischer Staat

Bagdad (dpa) - Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) will einen sunnitischen Gottesstaat im arabischen Raum errichten. Sie ging aus einer 2003 gegründeten Gruppierung hervor, die gegen die US-Invasion im Irak kämpfte.

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Eine von den USA geführte multinationale Truppe hatte damals das Regime von Diktator Saddam Hussein gestürzt. Die Extremisten griffen im Irak nicht nur US-Soldaten an, Angst und Schrecken verbreiteten sie auch durch Selbstmordanschläge auf Schiiten und Christen.

Ihr früherer Anführer, der Jordanier Abu Mussab al-Sarkawi, wurde 2006 von der US-Armee getötet, seither stehen immer Iraker an der Spitze der Gruppe. Über ihren heutigen Kopf, Abu Bakr al-Bagdadi, ist wenig bekannt. Er soll 1971 nördlich von Bagdad geboren worden sein. Die Organisation hat Schätzungen zufolge mehr als 10 000 Kämpfer in ihren Reihen, darunter viele sunnitische Muslime aus Nordafrika und den arabischen Golfstaaten sowie Konvertiten aus Europa und den USA.

Großen Einfluss gewann die Terrorgruppe, als 2013 der Streit der von Schiiten dominierten irakischen Regierung mit den sunnitischen Parteien eskalierte. Den Syrienkrieg nutzten die Islamisten, um neue Kämpfer zu rekrutieren und ihre Macht auszudehnen. Dabei überwarf sich die IS mit der Al-Nusra-Front, obwohl beide dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe standen. Seitdem liefern sie sich einen Bruderkrieg.