Hintergrund: Dschihad im Ramadan
Tunis (dpa) - Der Ramadan gilt unter den Muslimen eigentlich als Monat des Friedens. Im Fastenmonat sollen die Menschen Enthaltsamkeit üben und in sich gehen.
Damit gehört der Ramadan im Islam zu den vier Monaten, in denen Kriege eigentlich verboten sind (Dhul Qadah, Dhul Hidscha, Muharram und Radschab).
Dschihadisten wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rufen ihre Anhänger am Ramadan sogar ausdrücklich zum Kampf und zu Anschlägen auf. Sie sehen sich damit in der Tradition des Propheten Mohammed, der eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geführt hatte. Bei der Schlacht von Badr besiegte er im Jahr 624 die Mekkaner.
Islamische Extremisten gehen aufgrund der Überlieferungen aus dem Leben des Propheten davon aus, dass ein Märtyrertod im Ramadan den Kämpfern im „heiligen“ Krieg die höchsten und besten Plätze im Paradies beschert.
Auch Kriege zwischen verfeindeten Staaten wurden im Ramadan geführt: Einer der bekanntesten war der „Jom-Kippur“-Krieg im Jahr 1973, als Ägypten Israel mitten im Fastenmonat angriff.