Hintergrund: Flugzeugentführungen der vergangenen Jahre

Nikosia (dpa) - Flugzeuge waren besonders in den 1970er Jahren häufig das Ziel von Luftpiraten. Unter anderem wurde 1977 die Lufthansa-Maschine „Landshut“ über Larnaka (Zypern) nach Mogadischu (Somalia) entführt, um RAF-Terroristen freizupressen.

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In den vergangenen Jahren brachten nur wenige Menschen Flugzeuge in ihre Gewalt. Dabei hatten sie unterschiedliche Motive für ihre Taten:

Februar 2014: Ein äthiopischer Copilot kapert die eigene Maschine. Er schließt sich im Cockpit ein, als der Kapitän kurz hinausgeht, und steuert das Flugzeug mit 193 Passagieren nach Genf statt nach Rom. Angeblich hat er politische Motive. Nach der Landung lässt er sich festnehmen.

April 2007: Ein türkischer Luftpirat, der eine Boeing 747 mit 178 Passagieren an Bord auf einem Inlandsflug gekapert hatte, ergibt sich nach der Landung in Ankara der Polizei. Er sei drogenabhängig und wegen Rauschgifthandels vorbestraft, berichten türkische Medien. Ein politischer oder gar terroristischer Hintergrund wird ausgeschlossen.

Februar 2007: Die Entführung eines mauretanischen Passagierflugzeugs geht auf der Kanaren-Insel Gran Canaria glimpflich zu Ende. Der bewaffnete Luftpirat wird von der Besatzung überwältigt. Das Motiv des mauretanischen Geiselnehmers bleibt unklar.

März 2003: Weil er zu seiner schwangeren Frau nach Deutschland wollte, kapert ein junger Türke einen Airbus mit 205 Menschen an Bord. Endstation der Entführung ist Athen. Dort überredet ihn der türkische Ministerpräsident telefonisch zur Aufgabe.

September 2001: In einem beispiellosen Terrorakt stürzen sich Islamisten mit drei gekaperten Linienmaschinen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon bei Washington; ein viertes Flugzeug zerschellt bei Pittsburgh (Virginia). Etwa 3000 Menschen sterben, darunter 19 Selbstmordattentäter.