Hintergrund: Gaddafis Machtbasis Tripolis
Berlin (dpa) - Das ins Wanken geratene Regime des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi setzt auf seine Machtbasis Tripolis. Während der Osten des Landes bereits weitgehend in der Hand von Aufständischen ist, kann Gaddafi in Tripolis seine Macht noch verteidigen.
Libyens politische Hauptstadt ist auch die Wirtschafts-Metropole des nordafrikanischen Landes. Tripolis hat den größten Hafen und ist Libyens Zentrum für Handel und Industrie (Herstellung von Textilien, Verarbeitung von Tabak und Lebensmitteln).
Die Stadt zieht sich mehr als 30 Kilometer an der Küste des Mittelmeeres entlang und hat mit knapp 1,8 Millionen Menschen etwa soviel Einwohner wie Hamburg. Das Stadtgebiet umfasst rund 250 Quadratkilometer (Hamburg: 755). Die historische Altstadt (Medina) in der Nähe des Hafens ist von einer Stadtmauer umgeben. Daran schließt sich das schnell wachsende moderne Tripolis mit neuen Hotels und repräsentativen Regierungsbauten an.
Der Ort Tripolis (griechisch = drei Städte) geht zurück auf das im 7. Jahrhundert v. Chr. von Phöniziern gegründete Oea. Wegen der drei bedeutenden Orte Oea, Sabratha und Leptis Magna wurde die ganze Region südlich von Sizilien Tripolis genannt. Später ging der Name auf die größte Stadt über. Altertümer wie die römischen Ruinen von Leptis Magna und der im 2. Jahrhundert Kaiser Marc Aurel gewidmete Triumphbogen erinnern an die reiche Geschichte der libyschen Metropole.